Kerndämmung – Kosten & Vorteile

Unter anderem wegen steigender Energiekosten und der veränderten Klimaschutzanforderungen wird die energetische Sanierung der eigenen vier Wände immer wichtiger. Eine Kerndämmung erweist sich hier oft als besonders wirkungsvoll (und vergleichsweise günstig). Sie eignet sich vor allem für Bestandsbauten, da größerer Aufwand meist unnötig ist.

Die folgenden Abschnitte zeigen unter anderem, wie teuer eine Kerndämmung werden kann und wie es dank ihrer Hilfe möglich ist, Energie und Geld zu sparen.

Was ist Kerndämmung?

Die Kerndämmung wird oft auch als „Hohlraumdämmung“ bezeichnet. Bei ihr handelt es sich um eine besonders wirkungsvolle Methode zur nachträglichen Dämmung eines zweischaligen Mauerwerks. Der Hohlraum, der zwischen der inneren und der äußeren Wand besteht, wird mit Dämmstoff gefüllt. So sollen die Energieeffizienz des Hauses und der Wärmeschutz verbessert werden, ohne dass dies das äußere Erscheinungsbild der Immobilie oder den Wohnraum verändert.

Die Kerndämmung wird vor allem bei älteren Gebäuden durchgeführt, da sich in deren Fassaden vergleichsweise oft ungedämmte Luftschichten befinden. Damit das energetische Konzept überzeugen kann, sind weitere potenzielle Schwachstellen der Immobilie zu beachten und ggf. zu beheben. So ist etwa eine Haustür mit ausgezeichneter Wärmedämmung eine gute Ergänzung für Hauseigentümer, die den unnötigen Verlust von Heizenergie verhindern möchten.

Vorteile der Kerndämmung

Die moderne Kerndämmung hat gleich mehrere Vorteile. Die Details:

  1. Im Vergleich zu anderen Dämmmethoden ist die Kerndämmung meist deutlich günstiger. Zudem überzeugt sie durch ein hohes Maß an Effizienz.
  2. Die Arbeiten nehmen in den meisten Fällen nicht viel Zeit in Anspruch. So sind viele Projekte dieser Art innerhalb eines Tages
  3. Auch der allgemeine Aufwand ist vergleichsweise gering. Es werden lediglich kleine Löcher in die Fassade gebohrt, um die Dämmung dann einzublasen.
  4. Durch die Dämmung werden Wärmeverluste Genau das spart Energie. Zudem wird der Wohnkomfort gesteigert, weil Zugluft wirksam vorgebeugt wird.
  5. Dank Energieersparnis wird weniger CO2 Daher ist die Kerndämmung auch in ökologischer Hinsicht sinnvoll.

Wie teuer ist eigentlich eine Kerndämmung?

Es ist nicht möglich, standardisierte Preise für eine Kerndämmung anzugeben. Vielmehr sind die Kosten von verschiedenen Details, zum Beispiel der Größe der zu dämmenden Fassade, abhängig. Als Richtwert gelten 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter. Unter anderem spielen der Dämmstoff und das Volumen des zu füllenden Hohlraums eine wichtige Rolle. Die Investition kann sich bereits nach wenigen Jahren dank eingesparter Heizkosten amortisieren.

Geeignete Gebäude und Voraussetzungen

So praktisch die Kerndämmung ist: Sie lässt sich nicht in jedem Gebäude realisieren. Zu den wichtigsten Voraussetzungen gehören:

  • ein zweischaliges Mauerwerk, wie es in vielen Häusern bis etwa 1990 verbaut wurde
  • ein Hohlraum, der mindestens 4 cm breit ist
  • eine gut zugängliche Fassade.

Wer sich unsicher ist, ob es in seinem individuellen Fall möglich ist, eine Kerndämmung durchzuführen, sollte sich immer an einen Fachbetrieb wenden. Dieser kann mit dem passenden Equipment prüfen, ob alle baulichen Voraussetzungen erfüllt werden.

Materialien für die Kerndämmung

Kerndämmungen können unter der Verwendung unterschiedlicher Materialien durchgeführt werden. Die Dämmstoffe unterscheiden sich teilweise deutlich voneinander. Daher lohnt es sich, die Möglichkeiten und ihre Charakteristika einander gegenüberzustellen.

EPS-Perlen Das expandierte Polystyrol (kurz: EPS) wird für Dämmarbeiten dieser Art vergleichsweise oft verwendet. Es zeichnet sich durch einen niedrigen Preis und eine überzeugende Dämmwirkung aus.
Mineralwolle Mineralwolle gilt als nicht brennbar und bietet zudem einen guten Schallschutz.  Ergänzend hierzu ist dieser Dämmstoff diffusionsoffen.
Perlite Perlite ist anorganisch und brandsicher. Das Material wird vor allem in Gebäuden eingesetzt, in denen die Brandschutzanforderungen eher hoch sind.
Zellulose Das Material besteht aus recyceltem Papier, bietet eine gute Wärmespeicherung und ist ökologisch.

Welches Material das beste für die Kerndämmung ist, hängt vor allem von den baulichen Gegebenheiten, dem gewünschten Dämmwert und dem zur Verfügung stehenden Budget ab. Wer sich unsicher ist kann sich unter anderem auch von einem Energieexperten beraten lassen. Dieser ist meist dazu in der Lage, das Einsparpotenzial genau zu bestimmen.

Vergleich mit anderen Dämmmethoden

Ein Vergleich mit anderen Dämmmethoden zeigt, dass sich die Kerndämmung vor allem durch ein überzeugendes Preis-Leistungsverhältnis auszeichnet. So gilt beispielsweise die Außendämmung als sehr wirksam, ist aber meist teurer. Zudem müssen hier Arbeiten direkt an der Fassade ausgeführt werden.

Bei denkmalgeschützten Gebäuden ist die Innendämmung eine gute Alternative – verbunden allerdings mit einem etwas höheren Risiko einer Schimmelbildung (bei fehlerhafter Ausführung).

Kurz: Bei der Kerndämmung handelt es sich um die kostengünstigste Methode, bei der am wenigsten in die Struktur des Hauses eingegriffen wird und die Hauseigentümern dabei hilft, ihre Energiebilanz ohne großen Aufwand zu verbessern. Wichtig ist es nur, sicherzustellen, dass die baulichen Voraussetzungen passen.

Energieeinsparung und CO₂-Verringerung

Viele Hauseigentümer sind überrascht, sobald sie erfahren, wie viel Energie sie mit der passenden Kerndämmung einsparen können. Bei einem (noch ungedämmten) Altbau lassen sich mit den passenden Maßnahmen zum Beispiel bis zu 20 % Heizenergie einsparen. Auf diese Weise lässt sich auch der CO2 Ausstoß senken.  Dies stellt eine praktische Lösung für diejenigen dar, die einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten möchten.

Fördermöglichkeiten und gesetzliche Rahmenbedingungen

Obwohl die Kerndämmung um eine eher günstige Möglichkeit ist, die Energieeffizienz einer Immobilie zu verbessern: Die Investition erfordert ein gewisses Budget. Wer sich als Hauseigentümer hier entlasten möchte, sollte sich über staatliche Hilfe bzw. Förderung informieren. Relevant sind:

  • BAFA-Zuschüsse, über die es möglich ist, sich bis zu 15 % der Kosten, die für die Kerndämmung fällig werden, fördern zu lassen.
  • Steuerbonus nach § 35c EStG, mit dessen Hilfe 20 % der Sanierungskosten steuerlich über einen Zeitraum von drei Jahren abgeschrieben werden können.
  • KfW-Kredite, die vor allem in Bezug auf umfangreichere Maßnahmen genutzt und mit einigen anderen Leistungen kombiniert werden können.

Unabhängig von der jeweiligen Förderung ist es wichtig, immer die jeweiligen Voraussetzungen zu erfüllen. Viele Informationen hierzu können Interessierte im Gebäudeenergiegesetz (kurz: GEG) nachlesen.

Fazit

Die Akzeptanz von Wärmedämmung innerhalb der Gesellschaft ist oft höher als gedacht. Gerade bei der Kerndämmung handelt es sich um eine schnelle und günstige Methode, wenn es darum geht, die Energieeffizienz eines Gebäudes zu verbessern. Sie eignet sich vor allem für ältere Häuser, die bis zum Jahr 1990 erbaut wurden, und richtet sich an Eigentümer, die keine größeren baulichen Eingriffe vornehmen möchten.

 

Foto: ©Kara / stock adobe

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