Ein altes Haus besitzt Charakter, entwickelt sich jedoch schnell zur Kostenfalle. Undichte Wände, eine veraltete Heizung oder überholte Sanitäranlagen erhöhen die Wohn- und Unterhaltskosten.
Die Lösung: Das Haus modernisieren und dadurch Energiekosten einsparen. Welche Maßnahmen außen und innen dazugehören, beschreibt der folgende Ratgeber.
Was sind typische Modernisierungsmaßnahmen?
Wer plant, sein Haus zu modernisieren, braucht dafür Geld – bisweilen nicht wenig. Eine Studie der Bundesbank verrät, dass die Deutschen im Jahr 2021 pro Haushalt im Schnitt ein Nettovermögen von 316.500 Euro besaßen. Dieses schrumpft durch persönliche Konsum- und Reisewünsche. Bleibt nicht genug Geld für eine Hausmodernisierung übrig, schafft ein Modernisierungskredit Abhilfe.
Bevor Immobilieneigentümer einen Kredit aufnehmen, planen sie, welche Modernisierungsmaßnahmen ihr Haus braucht. Zunächst hilft dabei ein Blick auf die Auswahl der Maßnahmen.
Das Haus modernisieren – der Außenbereich
Bei der energetischen Sanierung eines Hauses geht es darum, seinen Energieverbrauch zu drosseln. Viel Wärmeenergie, die durch Wände, Fenster und Dach verloren geht, bedeutet höhere Energiekosten. Was dagegen hilft? Das Haus dämmen.
Fassade
Ein wichtiger Schritt bei der Hausmodernisierung ist die Fassadendämmung. Insbesondere alte Häuser – jene, die vor 1978 entstanden sind – verlieren rund ein Drittel ihrer Heizenergie durch die Außenwände. Diesen Energieverlust vermeiden Hausbesitzer, indem sie die Fassade dämmen. Das klappt mit:
- einem Wärmedämmverbundsystem an der Außenwand
- einer Kerndämmung sowie der Anbringung einer wärmeisolierenden Fassade
- einer vorgehängten und hinterlüfteten Fassade
Auch Isolierklinker sowie Dämmputz eignen sich, um den Wärmeverlust durch die Hausaußenwände zu unterbinden.
Fenster
Eine Fassadendämmung verhindert einen Großteil der unerwünschten Wärmeabgabe nach außen. Jedoch entweicht ein Teil der Wärmeenergie durch unzureichend gedämmte und undichte Fenster.
Die energetische Sanierung eines Gebäudes erfordert daher einen Fensteraustausch. Das Modell der Wahl: dreifach verglaste Fenster. Bei deren Einbau achten Hausbesitzer darauf, die Fensterrahmen sauber abzudichten. Andernfalls ebnen diese der Heizenergie den Weg nach draußen.
Tipp: Ein Sonnenschutz für die Fenster hilft, Energie zu sparen. Er verhindert aufgeheizte Räume und den Einsatz von Ventilator oder Klimaanlage. |
Rollläden
Wie es klappt, die wärmeisolierende Wirkung von dreifach verglasten Fenstern zu steigern? Mit hochwertigen Rollläden. Nachträglich eingebaut, bilden sie eine zusätzliche Barriere zwischen warmem Innenraum und Außenbereich.
Tipp: Die Dämmung in die Jahre gekommener Rollladenkästen gehört zur energetischen Sanierung eines Hauses. |
Dach
Geht es darum, ein Haus zu modernisieren, denkt so mancher zuerst an ein neues Dach. Schließlich gehen in einem Einfamilienhaus durch ein unsaniertes Hausdach 20 Prozent der Heizwärme verloren. Bei einem Steildach – einem Dach mit einem Neigungswinkel von mehr als fünf Grad – wählen Hausbesitzer zwischen drei Dämmvarianten.
Die Unter- und Zwischensparrendämmung erfordert es, das Dach von innen zu isolieren. Bei der Aufsparrendämmung liegt die dämmende Schicht dagegen außen. Die dritte Variante verursacht die höchsten Modernisierungskosten. Sie erfordert das komplette Abdecken und anschließende Neueindecken des Daches.
Mögliche Modernisierungsmaßnahmen im Innenbereich
Im Jahr liegt der Heizenergieverbrauch eines Einfamilienhauses mit 110 Quadratmetern Wohnfläche durchschnittlich bei 145 Kilowattstunden – falls mit Erdgas geheizt wird. Dieser Verbrauch steigt, wenn Wärme ungewollt nach außen dringt.
Modernisierungsmaßnahmen im Außenbereich des Hauses schaffen Abhilfe. Ergänzend dazu sollten Immobilienbesitzer auch über eine energetische Sanierung ihrer Innenräume nachdenken. Mögliche Baustellen:
Innenputz
Neben der Fassadendämmung eignet sich die Dämmung der Hausinnenwände, um ein Haus zu modernisieren und Energie zu sparen. Wichtig: Nur die Wände, hinter denen sich die Außenwand befindet, brauchen die Wärmeisolation.
Zum Einsatz kommt ein Wärmedämmputz aus mineralischem Material. Durch die Integration einer porösen Schicht nimmt dieser Dämmstoff Luft auf, sodass die wärmeisolierende Wirkung zustande kommt.
Fußboden
Wärme kann durchs Dach und die Außenwände verloren gehen – oder durch den Fußboden. Das Risiko eines Energieverlusts durch den Boden erhöht sich, wenn sich ein nicht beheizter Keller unter den Wohnräumen befindet. Die Lösung: Die Kellerdecke dämmen.
Innentüren
Ist ein Haus nach außen ordentlich gedämmt, bleibt die Wärme beim Heizen in den Innenräumen. Doch was hindert sie daran, aus einem Zimmer zu entweichen und ins Nächste zu dringen?
Geschieht das, kühlt das eigentlich geheizte Zimmer ab und diejenigen, die sich darin befinden, frieren. Sie drehen die Heizung auf und erhöhen damit ihren Energieverbrauch. Abhilfe schaffen abgedichtete Innentüren, die den Luftzug stoppen.
Elektrik
Ein Haus zu modernisieren, erfordert ebenfalls einen Blick auf die Elektrik. Diese gehört umgerüstet bei:
- veralteten Sicherungen
- beschädigten Leitungen
- Leitungen ohne Schutzphase
Ebenfalls kommt es vor, dass die alten Elektroleitungen unterdimensioniert sind und nicht den modernen Anforderungen entsprechen. Dieser Umstand beeinträchtigt die Leistung von Elektrogeräten im Haushalt.
Heizung
Bei alten Heizungen reduziert sich im Laufe der Zeit die Heizleistung. Sie brauchen dadurch mehr Energie, um die Räume auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Die Heizkosten steigen. Eine moderne Heizanlage wirkt dem entgegen.
Sanitär
Moderne Sanitäranlagen und -objekte sparen Wasser. Da dabei automatisch der Verbrauch von Warmwasser sinkt, halten sie gleichzeitig die Kosten für die Warmwasseraufbereitung in Grenzen.
Modernisieren versus Sanieren – was sind die Unterschiede?
Ein Gebäude zu sanieren meint, Mängel ausfindig zu machen und zu beheben. Dadurch erstrahlen in die Jahre gekommene oder marode Immobilien wieder in neuem Glanz. Ein wichtiger Unterschied zum Modernisieren: Die Häuser befinden sich nach der Sanierung in ihrem ursprünglichen Zustand nicht auf dem neuesten Stand.
Anders verhält es sich bei der energetischen Sanierung, die zu den Modernisierungsmaßnahmen gehört. Ihr Sinn: Das Gebäude hinsichtlich der Energieersparnis auf den neuesten Stand zu bringen.
Fazit
Ein Haus zu modernisieren geht ins Geld. Jedoch lohnt sich die Investition, da sie langfristig hohe Energiekosten senkt. Erneuern Hausbesitzer den Außenbereich ihrer Immobilie, steht die Wärmedämmung im Mittelpunkt. Die energetische Sanierung in Innenräumen soll daneben Strom und Wasser sparen.
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