Laminat gehört zu den beliebtesten Bodenbelägen überhaupt – auch weil es jeder halbwegs versierte Heimwerker selbst verlegen kann. Um das zu verlegende Laminat fachgerecht zu schneiden bzw. zu sägen, braucht es jedoch das richtige Werkzeug und die richtige Schneidetechnik.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Laminat zu sägen. Die gebräuchlichsten stellen wir in diesem Ratgeber vor.
Laminat sägen – Welches Hilfsmittel benötige ich?
Jede Variante hat ihre Vorzüge, welche man vorab kennen sollte. Lernen Sie hier die verschiedenen Möglichkeiten, Laminat zu sägen bzw. zu schneiden, sowie deren Vor- und Nachteile kennen.
Laminatschneider
Der Laminatschneider ist ein sehr einfaches Gerät, welches man leicht transportieren kann und das auch nicht teuer ist. Er stellt eine sehr saubere Lösung dar, um Holzbodenbeläge wie Laminat auf die richtigen Maße zu kürzen. Es entstehen gerade Kanten, so kann man präzise arbeiten. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass man Laminat ohne Stromversorgung schneiden kann. Somit ist es nicht weiter tragisch, falls beim Umzug noch kein Strom vorhanden ist.
Laminatschneider kann man für alle handelsüblichen Arten von Laminat verwenden, selbst wenn diese eine integrierte Trittschalldämmung vorweisen. Bei dünnem Laminat muss man allerdings recht vorsichtig arbeiten, damit dieser nicht bricht oder ausfasert.
Auch sollte man keinen zu günstigen Laminatschneider verwenden, denn auch dann ist die Gefahr des ausfasern und unsauberer Schnittkante erhöht. Somit ist anzuraten, beim Laminatschneider und beim Laminat selbst auf eine gute Qualität zu achten.
Weiterhin ist von Vorteil, dass der Laminatschneider weniger Staub und Geräusche entwickelt als alle anderen Schneidformen. Sie müssen mit dem Laminatschneider zudem nicht mehr alle Laminatstücke verkrampft festhalten und darum bangen, dass der Schnitt gerade wird.
Je nach Modell kann das Material in verschiedenen Winkeln geschnitten werden. Der Laminatschneider funktioniert im Grunde wie eine Hebelschere, man braucht nur etwas Kraft, um Laminat zu schneiden, das war es aber auch schon. Dafür arbeitet er genau, sauber und leise.
Handsäge mit Schneidlade / Gehrungssäge
Die Handsäge mit Schneidlade stellt eine weitere Variante zum Laminatsägen dar. Positiv ist, dass dank der Schneidlade verschiedene Schnitte ausgeführt werden können. Man braucht allerdings dafür sehr viel Kraft, die vor allem vielen Frauen fehlt. Außerdem dauert die Arbeit so auf jeden Fall länger und macht dementsprechend auch weniger Freude. Bei großen zu verlegenden Bodenflächen ist dies sehr mühsam.
Die Handsäge empfiehlt sich daher eher für Fußleisten oder lediglich kleinere Räume, für die das Laminat geschnitten werden muss. Im direkten Vergleich liegt der Laminatschneider also in fast allen Punkten vorn, für die Handsäge sprechen lediglich die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten und der Preis, denn günstiger bekommt man kaum ein passendes Werkzeug. Zudem hat man auch noch eine Säge im Haus, mit der auch mal Bretter oder kleinere Kanthölzer zugeschnitten werden können.
Handkreissäge
Die Handkreissäge wird neben dem Laminatschneider sehr gern zum Laminat schneiden verwendet. Das Sägen gelingt hier mit hoher Präzision sägt, und auch unerfahrene Heimwerker können gute Ergebnisse erzielen.
Weiterer Vorteil: Man braucht nicht viel Kraft und kann die einzelnen Laminatbretter gut festhalten. Sie müssen sich wenig Sorgen machen, dass es an Leistung fehlt, denn die Tischkreissäge sägt selbst stärkste Materialien problemlos durch. Zudem fallen die Schnittkanten sehr akkurat aus, und man arbeitet recht fix, jedoch ergibt sich ohne angeschlossenen Staubsauger eine gewisse Staubbelastung.
Wer sich im Sägen mit der Hand nicht geübt genug fühlt, kann selbstverständlich auch eine Tischkreissäge anstatt der Handkreissäge verwenden, etwa die Metabo TS 254 M.
Stichsäge
Die Stichsäge wird oft von Hobbyhandwerkern zum Laminat schneiden verwendet. Allerdings ist die Handhabung für Anfänger nicht ganz unproblematisch. Sie sollten daher erst einmal ein paar Probeschnitte mit Abfällen machen, um sich mit der Stichsäge vertraut zu machen.
Der Vorteil: Wenn man die Stichsäge richtig handhaben kann, wird man damit einen guten Schnitt erzielen und kann zudem noch jede gewünschte Form aussägen. Die Stichsäge ist recht kostengünstig und kann auch oft beim Nachbarn ausgeliehen werden.
Achtung: Es sollten spezielle zum Laminatschneiden ausgelegte Stichsägeblätter verwendet werden. Ansonsten läuft man Gefahr, alle paar Schnitte ein neues Sägeblatt einlegen zu müssen. Auch Verbrennungen der Schnittkante kommen bei falschen Sägeblättern oft vor.
Laminat sägen – so gehen Sie vor
Wer Laminat selbst verlegen möchte – und das kann mit der modernen Klicktechnik in der Tat jeder – ist gezwungen, einige Laminatbretter zu schneiden, damit die Längen an die Raumgröße angepasst werden können.
Wenn der Raum nicht gerade quadratisch ist, gibt es immer eine längere und eine kürzere Wand. Je nach gewähltem Laminattyp kann es durchaus optisch einen Unterschied machen, ob man das Laminat parallel zur längeren oder zur kürzeren Wand verlegt, diese Entscheidung sollte man bewusst treffen.
Bevor Sie dann mit dem Verlegen beginnen, sollte unbedingt eine Trittschalldämmung auf dem Boden angebracht werden. Das kann z. B. eine dünne PE-Schaumfolie (weißes Polyethylen in Rollen im Baumarkt) sein, es gibt aber auch stärkere und effektivere Varianten in Plattenform.
Folgende Werkzeuge sollten Sie sich zum Sägen und Verlegen vom Laminat zurechtlegen:
- Winkel
- Bleistift
- Zollstock
- Holzraspel
- Säge
- Hammer
- Holzklotz zur Dämpfung der Hammerschläge
Einsatz des Schneidewerkzeugs
Die Positionierung des ersten Laminatbretts darf auf keinen Fall direkt an der Wand ansetzen. Es wird ein gewisser Abstand von ca. 1 cm benötigt, weil das Material bei Temperaturänderung „arbeitet“. Würde man es direkt zwischen die Wände „einspannen“, dann führte das im Sommer zu Aufwölbungen des Bodens. Dementsprechend kann nun mit der gewählten Schneidemethode jedes Laminatbrett so geschnitten werden, dass sich das perfekte Maß ergibt.
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