Holz ist nach wie vor einer der beliebtesten Werkstoffe, wenn es um das Thema Innenausstattung und Einrichtung der eigenen vier Wände geht.
Ob als Vertäfelung von Decken und Wänden, als Bodenbelag oder als Baustoff für das Mobiliar – Holz ist ein natürlicher Werkstoff, der sich positiv auf das Raumklima und damit auch auf das Wohlbefinden der meisten Menschen auswirkt.
Gut gepflegt kann ein hochwertiger Parkettboden dabei auch sehr langlebig sein – teilweise mehrere Generationen überstehen. In diesem Punkt können weder Fliesen noch Laminatböden mithalten. Zu empfindlich sind diese beiden Bodenbeläge und zu endgültig sind ernsthafte Beschädigungen in Fliesen-, Stein- oder Laminatböden.
Da wundert es kaum, dass Parkett seit Jahrhunderten einer der beliebtesten Bodenbeläge überhaupt ist. Früher eher reichen Händlern und Adligen vorbehalten, findet man ihn heute in vielen Privathäusern, öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen.
Wir wollen an dieser Stelle einmal genauer hinschauen und die Vorteile und wichtigsten Fakten rund um das Thema Parkett für Sie zusammengetragen.
Parkett vs. Laminat
Statistisch betrachtet ist Parkett als Bodenbelag beliebter als Laminat. Das lässt sich beispielsweise an den Verkaufszahlen ablesen. So haben Parkettböden im Jahr 2019 knapp 19 Prozent aller verkauften Bodenbeläge ausgemacht – Laminat nur gut 16 %. Von den wichtigsten Bodenbelagarten ist Laminat damit hinter Design- und Vinylböden, PVC-Böden und anderen elastischen Bodenbelägen, Teppichen und eben Parkett nur auf Rang 5 in Sachen Absatzzahlen.
Tatsächlich hat Parkettboden ein paar spannende Vorteile im Vergleich zum Laminat. Da wäre etwa das Gefühl für den Nutzer. Parkettboden gilt grundsätzlich als eine sehr warme Bodenart. Wenn Sie über eine Fußbodenheizung verfügen, wird die Wärme der Heizung besonders angenehm und fühlt sich sehr natürlich an. Doch auch ohne eine Fußbodenheizung werden Sie mit einem Parkettboden nicht so schnell an den Füßen frieren.
Parkett selbst hat eine Oberfläche aus echtem Holz. Laminat hingegen kommt mit einer Kunststoffbeschichtung daher und bringt damit eben nicht dieses natürliche Element in Ihre Wohnung oder Ihr Haus ein. Das Holz auf dem Boden kann sich tatsächlich erheblich auf das Raumklima auswirken. So zieht Holz beispielsweise bei zu hoher Luftfeuchtigkeit eben diese aus der Luft und speichert sie bis zu einem gewissen Grad.
Wird die Luft im Raum zu trocken – beispielsweise, wenn im Winter die Heizung angeworfen werden muss – gibt das Holz diese Feuchtigkeit wieder an die Luft ab. Damit kann ein Parkettboden nicht nur aktiv für ein besseres Raumklima sorgen. Er kann auch einen effektiven Schutz vor Schimmelbildung im Raum darstellen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Optik. Auch wenn es inzwischen eine Menge Laminatvarianten in Parkettoptik gibt – das Original können sie nicht erreichen. Parkettböden wirken edel und elegant, aber trotzdem heimelig und gemütlich.
Im Gegensatz zu Laminatböden können Sie Parkett auch problemlos aufbereiten. Sind nach Jahren der Nutzung doch Kratzer und Macken im Parkett entstanden, lassen Sie den Boden einfach abschleifen und neu versiegeln. In den meisten Fällen reicht allerdings bereits gute Pflege, um einen Parkettboden möglichst lange auch von der Optik her genießen zu können.
Haben Sie sich bei der Auswahl des Bodenbelags für einen hochwertigen Parkettboden entschieden, können Sie sicher sein, dass Sie auf Jahrzehnte keine Bodensanierung brauchen werden.
Welche Parkettarten gibt es?
Wenn man einen Parkettboden kaufen möchte, trifft man auf eine große Auswahl. Dabei unterscheidet man grob zwischen Einschichtparkett und Mehrschichtparkett. Jede dieser beiden Produktgruppen wird noch einmal in weitere Untergruppen unterteilt.
Einschichtparkett
Drei verschiedene Parkettarten sind hier besonders beliebt. Diese sind
- Stabparkett
- Mosaikparkett
- Hochkantlamellenparkett
Stabparkett
Diese Parkettart besteht aus massiven Parkettstäben oder Parkettriemen, die vollflächig verklebt werden. Liegt allerdings bereits ein Holzuntergrund darunter, kann man Stabparkett auch mit dem Untergrund vernageln. Deshalb nennt man diese Parkettart auch in Fachkreisen gern Nagelparkett.
Die einzelnen Stäbe haben eine Stärke von 14 bis 22 mm und sind daher so gestaltet, dass auch im Fall einer Fußbodenheizung die Wärmedurchlässigkeit optimal auf die Heizung abgestimmt werden kann.
Mosaikparkett
Dieses findet man selten in Privathaushalten, umso öfter aber in öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen. Einzelne Parkettlamellen mit einer Dicke von 8 mm, 25 mm Breite und 165 mm Länge sind in Würfelform angeordnet. Diese Würfel werden dann jeweils versetzt nebeneinander auf dem Boden verlegt, sodass sich hier das beliebte Mosaikmuster ergibt. Mit der geringen Dicke von 8 mm ist dieser Boden die perfekte Lösung gerade für Warmwasserfußbodenheizungen.
Hochkantlamellenparkett
Mit einer Dicke von 25 mm ist dieser Parkettboden der robusteste und damit auch für sehr stark frequentierte Bereiche wie die Gastronomie oder Tanzflächen beispielsweise geeignet. Die 25 mm massives Vollholz stellen allerdings eine ziemliche Hürde für die Wärme einer Fußbodenheizung dar. Damit eignet sich Hochkantlamellenparkett am ehesten für Räume mit Wandheizkörpern. Aufgrund der Schwere der hochkant verlegten Parkettstäbe wird dieser Boden grundsätzlich vollflächig verklebt.
Mehrschichtparkett
Auch Mehrschichtparkettarten sind Vollholzprodukte. Allerdings bestehen diese eben aus mehreren Schichten.
Zweischichtparkett
Das Zweischichtparkett kommt mit einer oberen Schicht aus Massivholz und einer zweiten Schicht aus einer Mehrschichtplatte oder querverleimtem Massivholz daher. Optisch erkennt man keinen Unterschied zum Einschichtparkett. Auch diese Parkettart wird vollflächig verklebt.
Dreischichtparkett
Der einzige Parkettboden, den man wirklich schwimmend verlegen kann. Denn hier sind in der untersten Schicht des Parketts Nut und Feder verarbeitet. Die drei Schichten sind miteinander verklebt, sodass eine Ausdehnung der einzelnen Elemente vermieden wird. Im Dreischichtparkett variieren die Maße der einzelnen Elemente von Hersteller zu Hersteller.
Diese Aufzählung der Parkettarten ist nicht abschließend. Es gibt sowohl im Einschichtparkett als auch im Bereich des Mehrschichtparketts noch verschiedene andere Parkettarten. Diese fünf Parkettarten gehören allerdings zu den beliebtesten Arten am Markt und sind ein gutes Beispiel für die verschiedenen Möglichkeiten, die ein Parkettboden Ihnen bieten kann.
Die beliebtesten Parkett Verlegemuster
Ähnlich groß wie die Auswahl an verschiedenen Parkettarten sind auch die Variationsmöglichkeiten bezüglich der Verlegemuster. Hier unterscheidet man zwischen:
- englischem Verband
- Schiffsbodenparkett
- Fischgrätenmuster
- Würfelmuster
- Altdeutschem Verband
- Parallel-Verband
- Leiterverband
Je nach gewähltem Verlegemuster kann sich die gesamte Optik im Raum stark verändern. So wird das Verlegemuster Ihres Parkettbodens zu einer eigenständigen Möglichkeit der Raumgestaltung.
Parkett pflegen – Was gibt es zu beachten?
Holzprodukte muss man pflegen – das ist keine neue Weisheit. Selbst ein Schneidebrett aus Holz sollte regelmäßig eingeölt werden. Umso wichtiger ist die richtige Pflege eines so hochwertigen Holzproduktes wie dem Parkettboden.
Erfreulicherweise ist die Pflege von Parkett sehr einfach. Bei einem fachmännisch versiegelten Parkettboden können Sie die regelmäßige Reinigung mit einem nebelfeuchten Reinigungstuch vornehmen. Sollten Sie auf einen Staubsauger zurückgreifen, ist es wichtig, einen Staubsaugerkopf mit einer weichen Einstellung zu haben. Andernfalls können schnell Kratzer auf dem Boden entstehen.
Für die regelmäßige Pflege des Bodens eignen sich Öltücher. Diese geben einen dünnen Ölfilm an das Holz ab und bieten dem Holz so die regelmäßig benötigte Feuchtigkeit. Entsprechende Produkte gibt es von verschiedenen Anbietern im Fachhandel oder im Internet.
Fazit
Parkett ist eine Bodenart, die sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut. Das liegt zum einen an der natürlichen Schönheit dieses Bodenbelages. Vor allen Dingen, aber auch an der Natürlichkeit und dem damit verbundenen positiven Effekt auf das Raumklima und die gesamte Raumoptik an sich.
Foto: pro_creator via Envato