Grundstückskauf – 3 wichtige Tipps, die Sie unbedingt kennen sollten

Der Weg zum eigenen Grundstück kann steinig sein, aber er bietet einzigartige Chancen zur Verwirklichung persönlicher Wohnträume. In diesem Beitrag geben wir Ihnen drei wichtige Tipps für den Grundstückkauf mit an die Hand.

Das Wichtigste zusammengefasst

  • Überprüfen Sie Lage und Umgebung, um zukünftige Bauprojekte und Verkehrslärm zu berücksichtigen.
  • Klären Sie Bebauungsplan, Bodenbeschaffenheit und Erschließungskosten vor dem Kauf.
  • Planen Sie ein realistisches Budget, inklusive aller Kaufnebenkosten und einem Puffer für Überraschungen, um eine finanzielle Überforderung zu vermeiden.
  • Sichern Sie sich eine Finanzierungszusage der Bank, bevor Sie den Kaufvertrag unterzeichnen.
  • Lassen Sie alle Verträge notariell beurkunden und prüfen Sie rechtliche Aspekte gründlich. 

1. Tipp: Das richtige Grundstück finden

Die Grundstückssuche ist der erste und mit der wichtigste Schritt beim Immobilienerwerb. Ein gut gewähltes Grundstück kann langfristig viel Zufriedenheit und Wertsteigerung bringen.

Lage und Umgebung prüfen

Was beeinflusst den Preis eines Grundstücks am meisten? Die Antwort ist einfach: Lage, Lage, Lage! Dementsprechend sollten Sie diesen Aspekt im ersten Schritt sehr genau prüfen, um einen fairen Wert für ein Grundstück zu ermitteln.

Hier sind einige Lage-Faktoren, die den Grundstückspreis beeinflussen:

  • Nähe zu Verkehrsanbindungen (Autobahnen, öffentliche Verkehrsmittel)
  • Entfernung zu Schulen und Kindergärten
  • Verfügbarkeit von medizinischen Einrichtungen (Ärzte, Krankenhäuser)
  • Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und Supermärkten
  • Freizeitangebote und Grünflächen
  • Lärmbelastung durch Verkehr oder Industrie
  • Zukünftige Entwicklungspläne der Kommune (z.B. neue Bauprojekte)
  • Sicherheitslage und Kriminalitätsrate in der Umgebung
  • Allgemeine Wohnqualität und Nachbarschaftsumfeld
  • Bodenbeschaffenheit und mögliche Altlasten
  • Bestehende Infrastruktur (Wasser, Strom, Gas, Internet)

Bebauungsplan und Bebaubarkeit klären

Vor dem Grundstückskauf ist es wichtig, den Bebauungsplan einzusehen. Dabei klären Sie unter anderem, ob und wie ein Grundstück bebaut werden kann.

Informieren Sie sich unbedingt die Bodenbeschaffenheit, mögliche Kellerkosten, Zufahrtsregelungen und Erschließungskosten. Diese Faktoren können eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen, wenn sie nicht frühzeitig berücksichtigt werden. Planen Sie daher einen Puffer von ca. 10% für ungeplante Mehrkosten ein.

Nachbarschaft und Infrastruktur berücksichtigen

Die künftige Nachbarschaft ist ein oft unterschätzter Faktor bei der Grundstückswahl. Eine gute Beziehung zu den Nachbarn kann die Lebensqualität erheblich verbessern. Achten Sie zudem auf die bestehende Infrastruktur, wie Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Freizeitangebote.

2. Tipp: Finanzielle Aspekte beachten

Der Kauf eines Grundstücks erfordert nicht nur einen guten Riecher für Lage und Infrastruktur, sondern auch einen klaren Kopf in finanziellen Angelegenheiten. Die vor Jahren niedrigen Darlehenszinsen haben in Deutschland zwar zu einem Bauboom geführt, dennoch sollten Sie Ihr Budget und die Kosten genau im Blick behalten.

Budget realistisch festlegen

Eine realistische Haushaltsrechnung ist der erste Schritt auf dem Weg zu Ihrem Traumgrundstück. Stellen Sie Einnahmen und Ausgaben gegenüber und kalkulieren Sie sowohl Ihr Eigenkapital als auch mögliche Darlehenshöhen ein. Vergessen Sie nicht, auch einen Puffer für unvorhergesehene Kosten einzuplanen.

Kaufnebenkosten einplanen

Die Kaufnebenkosten können einen erheblichen Teil des Budgets ausmachen. Dazu gehören Notarkosten und die Grunderwerbsteuer, die je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises liegt. Auch Erschließungskosten für Wasser, Strom, Gas und Straßen sollten Sie nicht außer Acht lassen. Diese variieren typischerweise zwischen 10.000 und 15.000 Euro.

3. Tipp: Rechtliche Sicherheit schaffen

Beim Grundstückskauf sind rechtliche Aspekte von großer Bedeutung, um spätere Überraschungen oder rechtliche Probleme zu vermeiden.

Notarielle Beurkundung und Grundbucheintrag

Jeder Kaufvertrag muss notariell beurkundet werden, um Rechtssicherheit zu gewährleisten. Der Notar sorgt dafür, dass der Vertrag alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt und schützt beide Parteien vor möglichen rechtlichen Fallstricken. Nach der Beurkundung wird der Grundbuchauszug aktualisiert, wodurch Sie als neuer Eigentümer im Grundbuch eingetragen werden. Dies ist ein zentraler Schritt, um Ihre Rechte am Grundstück zu sichern.

Altlasten und Bodenbeschaffenheit überprüfen

Eine gründliche Baugrunduntersuchung ist wichtig. Diese gibt Aufschluss über die Bodenbeschaffenheit und eventuelle Altlasten, die auf dem Grundstück vorhanden sein könnten. Solche Altlasten können zu erhöhten Baukosten führen oder sogar gesundheitliche Risiken darstellen. Daher ist eine professionelle Überprüfung durch ein Bodengutachten erforderlich, welche zwischen 500 und 1.000 Euro kostet.

Verträge sorgfältig prüfen lassen

Die Vertragsprüfung durch einen Fachanwalt für Immobilienrecht kann zusätzliche Sicherheit schaffen. Der Anwalt kann sicherstellen, dass der Kaufvertrag keine versteckten Klauseln enthält, die Ihnen später zum Nachteil gereichen könnten. Eine sorgfältige Vertragsprüfung schützt Sie vor unerwarteten finanziellen Belastungen und trägt wesentlich zur Rechtssicherheit bei.

Häufig gestellte Fragen

Welche Erschließungskosten muss ich einplanen?

Die Erschließungskosten variieren in der Regel zwischen 10.000 und 15.000 Euro.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Deutschland?

Die Grunderwerbsteuer liegt je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises.

Welche finanziellen Aspekte sollten vor dem Grundstückskauf bedacht werden?

Vor dem Kauf sollte ein realistischer Finanzierungsplan erstellt werden, der neben dem Kaufpreis auch die Kaufnebenkosten und etwaige Reparaturkosten berücksichtigt.

Was sind wichtige Lagekriterien bei der Grundstückswahl?

Wichtige Lagekriterien umfassen die Nähe zu Verkehrsanbindungen, Dienstleistungen des täglichen Bedarfs, Schulen und medizinischen Einrichtungen sowie mögliche Verkehrslärmbelastungen.

Warum ist die Lage des Grundstücks so wichtig?

Die Lage ist das einzige fortdauernde Merkmal nach einem Kauf und beeinflusst den Wert und die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten des Grundstücks wesentlich.

Was sollte bei der Bodenbeschaffenheit geprüft werden?

Bei der Bodenbeschaffenheit müssen der Bodenrichtwert, erneute Kosten durch Erschließungsmaßnahmen und besondere Baumaßnahmen berücksichtigt werden.

Welche rechtlichen Schritte müssen beim Grundstückskauf beachtet werden?

Wichtige Schritte umfassen die notarielle Beurkundung und den Grundbucheintrag. Vorverträge sind sinnvoll, bieten jedoch keine rechtliche Bindung.

Wie kann ich mein Budget für den Grundstückskauf sicher planen?

Zur Budgetermittlung sind Einkommensverhältnisse und das Eigenkapital sowie die Einbeziehung der Kaufnebenkosten unerlässlich.

Foto: ©hkama / stock adobe

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