Eine neue Wohnung ist in Sicht, die Euphorie steigt. Aber erstmal steht die Wohnungsbesichtigung an.
Und genau hier liegt das Problem: Bei vielen Menschen ist die Aufregung und Vorfreude so groß, dass sie bei einer Wohnungsbesichtigung keinen Blick mehr für die wirklich wichtigen Details haben. Das wollen wir mit diesem Ratgeber ändern.
Wohnungsbesichtigung – die perfekte Vorbereitung
Keine Frage: Die Aussicht auf eine neue Wohnung ist aufregend – gerade dann, wenn man schon lange nach einem neuen Zuhause sucht. Es ist jedoch wichtig, sich nicht zu sehr von der Aufregung beeinflussen zu lassen. In einer Wohnung können viele Dinge im Argen liegen, die man mit dem bloßen Auge nur bei genauem Hinsehen entdecken kann.
Sie sollten daher unbedingt ausgeruht und ausgeschlafen zur Wohnungsbesichtigung gehen. Machen Sie sich am besten eine Liste mit Fragen an den (vielleicht) zukünftigen Vermieter und nehmen Sie Ihr Smartphone (für Fotos) und ein Maßband bzw. Zollstock mit. Und seien sie unbedingt pünktlich zum Termin – kaum etwas schreckt den zukünftigen Vermieter so ab wie ein unpünktlicher Interessent. Damit sinken Ihre Chancen erheblich, die Wohnung zu bekommen.
Worauf sollte ich bei einer Wohnungsbesichtigung achten?
Sie sind also gut gerüstet für Ihre Wohnungsbesichtigung. Im Folgenden haben wir einige wichtige Punkte (an die Sie zunächst vielleicht gar nicht denken) zusammengestellt, auf die Sie achten sollten.
1. Prüfen Sie den Handy- und Internetempfang
So absurd es auch zunächst kling: Mobiltelefone und das Internet sind heute in unserem Leben wichtiger als je zuvor. Viele Menschen verlassen sich darauf, wenn es um die Arbeit, die Kommunikation mit Freunden und Familie oder auch um die Erledigung alltäglicher Aufgaben geht.
Wenn Sie Ihr Telefon in der neuen Wohnung wegen des schlechten Empfangs kaum benutzen können oder nur schlechtes Internet haben, ist das ein großes Problem. Wenn Sie die Wohnung besichtigen, sollten Sie also auf einen guten Empfang in allen Räumen achten.
2. Überprüfen Sie den Wasserdruck und die Wassertemperatur
Es gibt kaum Schlimmeres als eine schwankende Wassertemperatur und einen viel zu harten oder zu sanften Wasserdruck. Sie können zwar nicht selbst duschen, während Sie die Wohnung inspizieren, doch Sie können den Druck und die Temperatur mit der Hand testen.
3. Achtung vor Schädlingen!
Nicht nur Menschen sind gerne in Wohnungen zu Hause. Oft finden Schädlinge wie Ungeziefer und Nagetiere ihren Weg in die Wohnung, was extrem unhygienisch ist und echte Gesundheitsgefahren für den Menschen mitbringen kann. Überprüfen Sie also Wände, Fußleisten und jeden Winkel der Wohnung auf Risse und Hinterlassenschaften von Schädlingen.
4. Überprüfen Sie die Steckdosen und evtl. vorhandene Elektrogeräte
Viele der Dinge, die wir täglich benutzen, benötigen eine Steckdose, um zu funktionieren – z. B. Ladegeräte für Telefone, Küchengeräte, Fernseher usw. Wenn Sie eine Wohnung besichtigen, sollten Sie also darauf achten, dass in jedem Raum genügend funktionierende Steckdosen vorhanden sind. Zudem sollten Sie ggf. bereits vorhandene Elektrogeräte wie Herde, Geschirrspüler, Backöfen, Mikrowellen und Kühlschränke auf ihre Funktion testen.
5. Schäden an Einrichtung und Bausubstanz
Dauerhafte Verschmutzungen, Löcher in der Wand, Risse im Teppich usw. – alle diese Schäden sollten Sie bereits bei der Besichtigung registrieren und evtl. auch dokumentieren. Andernfalls ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Ihre Kaution gekürzt wird bzw. Sie beim Auszug für den Schaden zur Kasse gebeten werden, wenn Sie nicht beweisen können, dass der Schaden schon vor Ihrem Einzug vorhanden war.
6. Der Mietvertrag
Neben der Wohnung selbst sollten Sie auch den Mietvertrag genau prüfen, bevor Sie ihn unterschreiben. Dazu gehören beispielsweise auch die Bestimmungen des Vermieters zur Untervermietung. Die meisten Mietverträge erfordern die Zustimmung des Vermieters zur Untervermietung. Wenn Sie also vorhaben, eine Wohnung zu mieten, die Sie zeitweise untervermieten können, sollten Sie dies vor der Unterzeichnung des Mietvertrags mit dem Vermieter abklären.
Zu den weiteren unbedingt zu prüfenden Punkten gehören die Verantwortung für Renovierungsarbeiten in der Wohnung, der Zeitpunkt, zu dem Sie Ihre Kaution nach dem Auszug zurückerhalten sowie die Verlängerungsbedingungen des Mietvertrags.
Die neue Wohnung – passt die Umgebung?
Wenn möglich, sollten Sie versuchen, mit anderen Bewohnern des Gebäudes zu sprechen. Diese haben die „Flitterwochen“-Phase hinter sich, wohnen schon eine Weile dort und wissen daher, wie gut oder schlecht das Leben in diesem Objekt ist. Fragen Sie die anderen Bewohner danach, was diesen am wenigsten gefällt, so erhalten Sie unverblümte Wahrheiten statt Schönfärberei.
Und auch der Parkplatz ist sehr wichtig. Wenn es reservierte bzw. zugewiesene Parkplätze für jede Wohnung gibt, ist das sehr positiv. Falls nicht, schauen Sie sich die Parkplatzsituation vor dem Haus genau an. Idealerweise besichtigen Sie die Wohnung zu einer Zeit, in der alle anderen Bewohner zuhause sind. Dann können Sie direkt sehen, wie groß die Konkurrenz um die Parkplätze nach Feierabend ist.
Der Mietvertrag ist unterschrieben – jetzt den Umzug planen
Glückwunsch zur neuen Wohnung! Nachdem der Vertrag unterschrieben ist, können Sie daran gehen, Ihren Privatumzug zu planen. Damit fangen Sie am besten bereits ca. drei Monate vor dem Einzugstermin an.
Im Netz erhalten Sie hierzu diverse Checklisten, anhand derer Sie sichergehen können, kein Detail beim Umzug zu vergessen. Und wenn Sie es ganz professionell haben möchten, dann beauftragen Sie beispielsweise eine Umzugsfirma in Berlin (wenn Sie in der Hauptstadt leben) damit, Ihren kompletten Umzug zu planen und zu organisieren.
Fazit
Natürlich wissen Sie, dass Sie bei einer Wohnungsbesichtigung auf den Schnitt der Räume, auf die Lage und auf die Ausstattung achten müssen. In diesem Ratgeber haben wir uns daher auf die kleinen Details konzentriert, die oft vergessen gehen. Achten Sie auch auf diese, damit Sie später mit Ihrem neuen Heim rundum zufrieden sind.
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