Pflegeleichte Pflanzen für die Terrasse finden – so geht’s

Die Terrasse bildet das Bindeglied zwischen den Wohnräumen und dem Garten. Daher bringt sie das gemütliche Ambiente eines Outdoor-Wohnzimmers mit der Idylle blühender und duftender Pflanzen in Einklang. Die Gewächse dienen als Zierde, natürliche Begrenzung und Sichtschutz. Allerdings erfüllen sie keinen dieser Zwecke, wenn sie aufgrund falscher Pflege eingehen. Um das zu vermeiden, empfehlen sich auch für Gartenanfänger pflegeleichte Terrassenpflanzen, die trotz ihres anspruchslosen Wesens mit einer schönen Optik auftrumpfen.

Eine Terrasse ohne grünen Daumen begrünen – geht das?

Die Arbeit im Garten wirkt sich laut einer 2017 veröffentlichten Untersuchung mehrerer Studien in vielfacher Sicht positiv auf die Gesundheit aus. Neben einem stimmungsaufhellenden Effekt fanden Forscher heraus, dass sie:

  • Stresssymptome verringert
  • das Bewegungspensum verstärkt und
  • die Lebensqualität verbessert

Allerdings leidet der Spaß an der Gartenarbeit schnell, wenn sich Hobbygärtner überfordert fühlen.

Um zu verhindern, dass anspruchsvolle Grünpflanzen mit ihrem Ableben die gute Laune beeinträchtigen, fällt die Wahl besser auf pflegeleichte Terrassenpflanzen. Diese sind hinsichtlich Standortwahl, Nährstoffgehalt der Erde und Gießroutine weniger wählerisch als typische „Sensibelchen“, zu denen Kokosnusspalme oder Erbsenpflanze gehören.

Doch auch bei den pflegeleichten Balkon- und Terrassenpflanzen unterscheiden sich Exemplare, die mehr oder weniger Aufmerksamkeit brauchen. Für Garteneinsteiger oder Gartenmuffel eignen sich für die Terrasse Topfpflanzen, die Sonne und Halbschatten vertragen und denen gelegentliches Gießen ausreicht.

1. Lavendel

Mit seiner violetten Farbe und dem intensiven Duft betört Lavendel auf der Terrasse Auge und Nase. Abhängig von der gewählten Art empfiehlt er sich als Tischschmuck im Sitzbereich oder als Sichtschutz. Um Schutz gegen neugierige Blicke zu bieten, kommt hochwachsender Lavendel infrage, der eine Höhe von bis zu einem Meter erreicht.

Die meisten Lavendelsorten bevorzugen einen nährstoffarmen Boden sowie einen sonnigen Standort. Doch auch im Halbschatten gedeihen die Pflanzen, die der Terrasse einen mediterranen Charme verleihen.

TIPP: Aufgrund der intensiven Farbe und des dichten Wuchses eignet sich Lavendel als Hintergrund für Filmaufnahmen im Garten. Wollen kreative Köpfe das Video mit Musik hinterlegen, greifen mediterrane Klänge das Ambiente harmonisch auf.

Damit der Halbstrauch seine schöne Optik behält, braucht er alle paar Tage ein wenig Wasser. Kurze Dürreperioden überlebt Lavendel, ohne Schaden zu nehmen. Bleibt die Erde im Topf bei warmen Temperaturen über mehrere Wochen trocken, gehen die Pflanzen jedoch ein.

2. Olivenbaum

Als mediterraner Terrassenschmuck kommt alternativ ein Olivenbaum infrage. Richtig gepflegt, erreicht dieser eine Höhe von bis zu zwei Metern. Dementsprechend kommt die Topfpflanze auch als stilvoller Sichtschutz infrage.

Damit er kräftig wächst, empfiehlt es sich, den Olivenbaum in einem mit Blähton befüllten Topf anzupflanzen. Dieser Trick vermeidet Staunässe. Auf diese reagieren Olivenbäume sensibel. Daher reicht es aus, sie ein- bis zweimal im Monat zu gießen. Während der Wachstumsphase brauchen die Bäume maximal zweimal monatlich Dünger.

Ein gesunder Olivenbaum verträgt einen halbschattigen Standort, bevorzugt jedoch einen sonnigen und warmen Platz. Im Winter benötigt er einen zuverlässigen Frostschutz. Sonst genügt es, den Topf nahe an die Hauswand zu schieben, damit der Olivenbaum die kalte Jahreszeit geschützt verbringt.

3. Clematis

Als Sichtschutz auf der Terrasse kommen alternativ Töpfe mit integrierten Rankgittern infrage. Zu den pflegeleichten Pflanzen, die sich daran in die Höhe hangeln, zählt die als Waldrebe bekannte Clematis. Aufgrund ihres starken Wuchses eignet sich die Kletterpflanze mit den auffälligen Blüten ebenfalls als Begrünung für das Terrassendach oder eine Pergola.

Passend zu ihrem Namen, wachsen die Waldreben in freier Natur am Waldrand. Daher bevorzugen sie einen schattigen bis halbschattigen Standort. Pflanzen Gartenbesitzer die Clematis direkt ins Beet vor die Terrasse, bieten sich Pflanzorte in Richtung Osten oder Westen an.

Um die Waldreben als Kübelpflanzen zu ziehen, empfiehlt sich mindestens ein 25-Liter-Topf. In diesem befinden sich eine Schicht Blähton sowie ein Abzugsloch, um Staunässe vorzubeugen. Da die Pflanzen empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit reagieren, reicht es, sie wetterabhängig einmal wöchentlich zu gießen.

Neben einem Rankgitter brauchen die verschiedenen Clematis-Sorten keine zusätzliche Rankhilfe. Ihren Weg bahnen sie sich selbstständig. Um zu verhindern, dass sie dabei Terrasse und Haus überwuchern, sollte sich die Wuchshöhe bei Topfpflanzen auf zwei Meter beschränken.

4. Buchsbaum

Sortenabhängig erreichen die zweimal jährlich blühenden Clematis-Blüten einen Durchmesser zwischen zwölf und 18 Zentimetern. Damit diese gut zur Geltung kommen, eignet sich als Nachbarpflanze der schlichte Buchsbaum. Dieser wächst im Topf bis zu 50 Zentimeter in die Höhe, sodass er als Sichtschutz infrage kommt.

Die immergrüne Pflanze bevorzugt einen schattigen Platz auf der Terrasse. Ihr Wasserbedarf hält sich in Grenzen, sodass ihr gelegentliches Gießen genügt. Bekommt die Erde einmal zu viel oder zu wenig Wasser, trägt ein robuster Buchsbaum davon keinen Schaden.

Allerdings droht Buchsbäumen ein scheinbar unsichtbarer Feind: der Buchsbaumzünsler.  Die grünen und bis zu fünf Zentimeter langen Raupen des ostasiatischen Schmetterlings verbergen sich ungesehen in der Pflanze, die sie von innen anfressen. Ein Befall fällt daher erst spät durch kahle und vertrocknete Äste auf.

Um zu verhindern, dass die Schmetterlingsraupen den Buchsbaum wortwörtlich zu Tode fressen, sammeln Hobbygärtner die Tiere ab. Das geschieht zu Beginn der Verpuppungsphase im April, Juli und September.

5. Sukkulenten

Suchen Garteneinsteiger nach einem ungewöhnlichen Blickfang für ihre Terrasse, bieten sich die auch als Fettpflanzen bezeichneten Sukkulenten an. Hierbei handelt es sich um saftreiche Pflanzen, die in ihrem Gewebe große Wassermengen speichern. Durch ihr seltenes Feuchtigkeitsbedürfnis brauchen sie wenig Aufmerksamkeit.

Bei der Standortwahl favorisieren Sukkulenten trockene und sonnige Plätze. Sortenabhängig vertragen sie jedoch auch indirektes Sonnenlicht oder Schatten. Entsprechende Exemplare verkaufen die Händler unter der Bezeichnung „halbschattenliebend“ oder „schattenliebend“.

Fazit

Pflegeleichte Pflanzen für die Terrasse begnügen sich mit einer gelegentlichen Wasserzufuhr. Daher kommen sie für Garteneinsteiger, Gießmuffel und viel beschäftigte Gartenbesitzer infrage. Viele der Gewächse mit wenig Pflegeanspruch eignen sich aufgrund ihrer Wuchshöhe als Sichtschutz und aufgrund der Farben- und Blütenpracht als Terrassendekoration.

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