Auto selbst reparieren – Was kann ich selber machen?

Die Unterhaltung eines Autos ist heute teurer denn je. Nach der Explosion der Spritpreise und der Tatsache, dass viele E-Autos einfach noch nicht die Reichweite aufweisen können, die sich die meisten Verbraucher von einem Auto wünschen, führt die meisten Kfz-Besitzer in eine echte Problemsituation.

Die bisher aufgestellten Berechnungen zu den monatlichen Kosten für das eigene Fahrzeug passen oft einfach nicht mehr. Da stellt sich natürlich die Frage, an welcher Stelle es möglich wäre, etwas Geld einzusparen.

Zu den klassischen Unterhaltungskosten für ein solches Fahrzeug gehören auch rund 200 Euro im Jahr für die Haupt- und Abgasuntersuchung sowie für eventuell anfallende Reparaturen. Diese Summe ist noch eher niedrig gegriffen – vor allem, wenn Sie mal in einem Jahr ein paar größere Reparaturen vornehmen lassen müssen. Daher stellt sich ganz unweigerlich die Frage, welche Reparaturen am Auto Sie noch selbst vornehmen können und für welche Dinge Sie unbedingt einen Profi heranziehen sollten.

Moderne Autos – was kann man hier noch selber reparieren?

Entgegen der landläufigen Meinung gibt es durchaus noch das eine oder andere Teil an modernen Autos, das sich auch vom Laien reparieren oder erledigen lässt. Auch wenn die meisten Autohersteller ihr Bestes geben, um die Zahl der Reparaturen, die in Eigenleistung erledigt werden können, so weit wie möglich zu reduzieren. Denn seit dem Jahr 2005 haben die meisten Hersteller verschiedene Verschalungen für den Motor, die Leuchtmittel und viele andere Bereiche im Auto eingefügt. Teilweise lassen sich diese nur mit einem bestimmten Schlüssel öffnen.

Kein Wunder also, dass viele Hobbyschrauber die Arbeit am eigenen Auto inzwischen weitgehend eingestellt haben. Dabei ist das gar nicht zwangsläufig notwendig. Denn es gibt noch immer einige Bereiche, an denen Sie problemlos selbst Hand anlegen können – zumindest, wenn Sie das notwendige handwerkliche Geschick und das passende Werkzeug haben.

Zu den Bereichen, die sich auch von einem Laien in der eigenen kleinen Werkstatt reparieren lassen, gehören vor allem:

  • Autobatterie
  • Probleme am Lack und Rostflecken
  • Sicherungen im Fahrzeug
  • Wischblätter für den Scheibenwischer
  • Reifen
  • Luftfilter
  • Leuchtmittel
  • Öl und Ölfilter
  • Kühlmittel

Die Autobatterie

Eines der Teile an modernen Autos, das heute viel früher Probleme bereitet als in der Vergangenheit, ist die Batterie. Gerade bei kleineren Fahrzeugen sind die heutigen Autobatterien oftmals problembeladen. Wer nicht regelmäßig Autobahn mit seinem Auto fährt oder sonst längere Strecken zurücklegt, kann nach einem strengen Winter und viel Stadtverkehr schon mal ein böses Erwachen erleben – dann nämlich, wenn das Auto nach einer kurzen Fahrt zum Supermarkt auf dem Parkplatz plötzlich nicht mehr anspringt.

Ursache ist hier oft eine nicht mehr ganz aufgeladene Batterie. Da Autobatterien sich beim Fahren selbst aufladen, benötigen sie zwischendurch immer mal wieder längere Strecken mit durchgehender Fahrleistung – im Idealfall Autobahnfahrten. Wenn Sie nie oder nur sehr selten Autobahn fahren, können Sie der leeren Batterie trotzdem vorbeugen. Sie müssen einfach nur einmal im Jahr die Batterie Ihres Fahrzeuges komplett aufladen. Davon kann Ihr Wagen dann wieder eine Weile zehren. Ein entsprechendes Ladegerät für Ihre Autobatterie finden Sie schon für vergleichsweise kleines Geld. Sobald Sie den Strom für das Ladegerät dann auch noch aus Solarenergie von der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach beziehen, sparen Sie gleich doppelt ein.

Lackschäden

Einfache Lackschäden lassen sich oftmals sogar schon mit einem Lackstift beheben – ansonsten können Sie Ihr Fahrzeug mit der notwendigen Erfahrung auch selbst neu lackieren. Stellen Sie sich allerdings darauf ein, dass selbst vorgenommene Reparaturen am Lack beim Autokauf von einem Profi sofort erkannt werden und den Wert Ihres Fahrzeuges erheblich mindern.

Luftfilter

Der Luftfilter sollte regelmäßig gewechselt werden – in welchen Abständen das passieren sollte, ist von Hersteller zu Hersteller und teilweise sogar von Modell zu Modell unterschiedlich. Die Informationen hierzu finden Sie in der Regel im Handbuch des Herstellers. Das Wechseln des Luftfilters ist vergleichsweise einfach – bei Bedarf finden Sie hierzu auch diverse DIY-Anleitungen im Internet.

Sicherungen

Wo welche Sicherungen sitzen, ist dem Handbuch zu entnehmen. Ob eine Sicherung durchgeschmort ist oder nicht, kann auch ein Laie problemlos erkennen. Der Wechsel einer solchen Sicherung ist vergleichsweise einfach. Dafür ist lediglich ein Stecker zu ziehen und ein neuer dafür einzufügen.

Leuchtmittel

Leuchtmittel zu wechseln ist recht unproblematisch – deutlich schwerer kann es werden, an die Leuchtmittel heranzukommen. Zuweilen benötigen Sie dafür sogar Spezialwerkzeug, da die Abdeckungen hinter den Leuchtmitteln mit entsprechenden Schlössern versehen sind, die nur mit Schraubenschlüsseln des jeweiligen Herstellers geöffnet werden können. Ob Sie also Ihre Leuchtmittel selbst wechseln können, ist nicht nur von Ihrem handwerklichen Geschick, sondern auch von Ihrem Fahrzeug Typ abhängig.

Wischblätter und Reifen

Beides kann problemlos auch von Laien gewechselt werden. Gerade beim Reifenwechsel müssen Sie allerdings besonders sorgfältig arbeite, wenn Sie die neuen Reifen wieder am Fahrzeug befestigen.

Kühlmitte / Öl und Ölfilter

Der Wechsel des Kühlmittels ist ebenso wie ein Ölwechsel mit einem Problem verbunden. In den meisten Kommunen sind entsprechende Arbeiten ohne eine Auffangwanne für die hier verwendeten Giftstoffe nicht zugelassen. Eine solche Auffangwanne finden Sie unter der Gruppe in jeder Kfz-Werkstatt – aber eben in den wenigsten Einfamilienhäusern. Rein technisch sind beide Flüssigkeiten und auch der Ölfilter vergleichsweise leicht zu wechseln.

Welches Werkzeug brauche ich für Reparaturen

Wer sein Auto selbst reparieren möchte, braucht dafür natürlich auch das passende Werkzeug. Gerade wer regelmäßig auch unter dem eigenen Fahrzeug arbeitet oder alle Reifenwechsel selbst vornimmt, sollte bei der Gelegenheit auch einmal über eine Scherenhebebühne für die eigene Werkstatt nachdenken.

Weitere Werkzeuge, die Sie auf jeden Fall benötigen sind:

  • Ladegerät für die Autobatterie
  • Knarre oder Ratsche
  • Imbus- oder Sechskant Winkelschlüssel in verschiedenen Größen
  • Schraubendreher mit Bit-Satz
  • Drehmomentschlüssel
  • Zwangen
  • Elektrische Werkzeuge
  • Radkreuz

Auto selbst reparieren – rechtliche Aspekte

Wer versucht, die Kosten im Haushalt so weit wie möglich zu reduzieren, könnte in Versuchung geraten, auch sicherheitsrelevante Reparaturen wie beispielsweise den Wechsel der Bremsen in der eigenen kleinen Heimwerkstatt zu erledigen.

Es gibt allerdings ein paar Bereiche, von denen Sie auf jeden Fall die Finger lassen sollten, wenn Sie nicht selbst ein Profi im Kfz-Bereich sind. Dazu gehören alle sicherheitsrelevanten Reparaturen. Denn wenn Sie selbst eine Reparatur an Ihrem Fahrzeug ausführen, haften Sie auch ganz allein für Schäden, die nach der Reparatur auftreten, weil ein repariertes Autoteil nicht korrekt funktioniert.

Darüber hinaus gibt es Dinge wie beispielsweise die Haupt- und Abgasuntersuchung, die ohnehin nur von staatlich beauftragen Personen durchgeführt werden darf. Konkrete darüber hinausgehende gesetzliche Einschränkungen des DIY-Triebes vieler Hobbyschrauber gibt es allerdings nicht.

Fazit

Mit etwas handwerklichem Geschick und der Bereitschaft, sich durch einige Anleitungen für DIY-Projekte am eigenen Fahrzeug im Internet zu arbeiten, ist die Reparatur der oben genannten Teile an einem PKW auch für einen Laien oftmals problemlos möglich. Sobald es allerdings in sicherheitsrelevante Bereiche am Fahrzeug geht, sollten Sie auf jeden Fall einen Fachmann mit der entsprechenden Werkstatt und Ausrüstung mit der Reparatur beauftragen.

Foto: kinek00 via Twenty20

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