Wofür sparen die Deutschen?

Sparen – wie langweilig … Da denkt man ohne Umschweife an die gebetsmühlenartigen Reden der Eltern und Großeltern, immer mit dem gleichen Tenor: „Junge, halte dein Geld zusammen, damit die immer abgesichert bist und dir später auch einmal etwas leisten kannst“.

Das galt natürlich auch für Mädchen, sofern ihnen nicht der tolle Tipp nahegebracht wurde, einfach reich zu heiraten. In unserer Kindheit und Jugend konnten wir es irgendwann nicht mehr hören.

Und heute?

Heute sind wir selbst Sparer. Kaum ein Deutscher, der nicht jeden Monat etwas Geld auf die Seite legt. Es ist eben einfach ein schönes Gefühl, immer einen gewissen Kapitalbetrag in der Hinterhand zu haben.

Doch wofür sparen die Deutschen eigentlich am meisten?

Für ein eigenes Haus mit Garten? Für ein Auto? Für ihren Traumurlaub? Für einen 70 Zoll Fernseher? Es gibt unzählige Dinge, für die man Monat für Monat Geld beiseitelegen kann. Schauen wir uns doch einmal etwas genauer an, welche Dinge das sind und welche Schlüsse man aus dem Sparverhalten der Deutschen ziehen kann.

Sparen für größere Anschaffungen

Neue Möbel, ein größeres Auto oder endlich der ersehnte Traumurlaub. Immer wieder im Leben müssen oder wollen wir größere Anschaffungen tätigen. Und falls einmal etwas kaputt geht (z. B. die Waschmaschine oder das Auto), sind wir auch froh, nicht auf eine teure Ratenfinanzierung ausweichen zu müssen. Stattdessen schöpfen wir aus den eigenen Sparvorräten. Genau so denken 69 Prozent der Deutschen, die jeden Monat Geld für größere Anschaffungen weglegen.

Sparen für die private Altersvorsorge

Sich im Alter endlich einmal etwas leisten können, wer will das nicht? Doch die Realität sieht in vielen Fällen genau umgekehrt aus. Stichwort Altersarmut: Selbst Menschen, die 30 oder gar 40 Jahre hart gearbeitet und entsprechende Beträge in die Rentenkasse eingezahlt haben, müssen heute oft mit einer Mini-Rente haushalten, die kaum ausreicht, um am Existenzminimum zu leben. Kein Wunder, dass fast die Hälfte aller Deutschen (exakt 49 Prozent) die private Altersvorsorge zu ihrem primären Sparziel gemacht hat. Dafür legt man doch gerne jeden Monat etwas zurück.

Sparen als finanzielle Absicherung für Notfälle

Es ist das absolute Schreckensszenario für die meisten Bundesbürger: Man verliert seinen Arbeitsplatz oder wird krank und damit arbeitsunfähig. Plötzlich ist der gesamte bis dahin erarbeitete Lebensstandard in Gefahr. Was tun?

Zwar kann man sich für den Fall der Fälle versichern, doch die meisten Policen decken längst nicht alle Eventualitäten ab. Wer sich dagegen einen soliden Kapitalstock angespart hat, der kann solchen Notfällen viel gelassener entgegenblicken. So denken jedenfalls 32 Prozent aller Deutschen.

Sparen für die eigenen vier Wände

An vierter Stelle folgt ein geradezu klassisches Sparziel: 16 Prozent der deutschen Sparer haben laut Financescout24 eine Baufinanzierung als Ziel. Endlich in die eigenen vier Wände, davon träumen immer noch unzählige Menschen. Gerade heute, in einer Zeit, in der insbesondere die Absicherung im Alter immer unsicherer wird, kann eine eigene (abbezahlte) Immobilie im Alter Gold wert sein. Sie ist ein wirksamer Schritt aus der Armutsfalle.

Zu guter Letzt stellt sich die Frage, wie viele Deutsche es sich überhaupt leisten können oder wollen, regelmäßig zu sparen. Laut aktuellem „Sparerkompass“ der Bank of Scotland in Zusammenarbeit mit Forsa legen rund 60 Prozent aller Bürger jeden Monat einen Geldbetrag zur Seite. Interessant ist darüber hinaus, wie viel Geld die Sparer monatlich aufbringen können.

Am beliebtesten sind Beträge zwischen 100 und 200 Euro, rund ein Viertel aller Deutschen füllt damit ihr Sparschwein. Knapp zehn Prozent können es sich sogar leisten, 500 Euro oder mehr im Monat zu sparen, während 12 Prozent lediglich bis zu 50 Euro zum Sparen abzweigen können.

Foto: Gaysorn via Twenty20

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