
Wände zu streichen ist eine schöne Möglichkeit, Farbe in die Räume zu bekommen. Natürlich gibt es daneben noch andere Varianten.
Da wären beispielsweise exotische Pflanzen, die Abwechslung und den einen oder anderen Farbtupfer in die Wohnung bringen können. Auch neue Vorhänge oder Plissees können hier eine gute Hilfe sein. Auch das Mobiliar wirkt manchmal stilbildend. Doch die einfachste Art und Weise, einen Raum so ganz und gar in die Farbe zu hüllen, die man hier sehen möchte, ist das Streichen der Wände.
Dabei sind der eigenen Fantasie keine Grenzen gesetzt. Natürlich kann man Wände nach wie vor rein weiß streichen. Doch es ist längst modern, mindestens eine Wand farbig vom Rest des Raums abzusetzen. Nicht selten werden grade große Räume durch eine dunkle und warme Farbe optisch etwas „verkleinert“, während sich kleine Räume durch einen besonders hellen Farbton in der Optik „vergrößern“ lassen.
Bleibt die Frage, was Sie beachten sollten, wenn Sie Ihre Wände streichen möchten, worauf es beim Streichen selbst zu achten gilt. Wir von mein-haus-spart.de haben uns einmal näher mit dem Thema befasst und zeigen hier, wie es am besten geht.
Wände streichen – Was benötige ich?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Wand zu bearbeiten. Sie können Ihre Wand einfach streichen – eine Art der Bearbeitung, die in den letzten Jahren wieder immer mehr in Mode kommt. Alternativ haben Sie auch die Möglichkeit, eine Tapete wie beispielsweise Raufaser zu verkleben und diese dann zu streichen. So haben Sie einerseits die Tapetenoptik an der Wand und können dennoch Ihre Farbwünsche ausleben.
Unabhängig davon, welche Variante die richtige für Sie ist – als erstes brauchen Sie das richtige Werkzeug zum Streichen. Gehen wir einmal davon aus, dass Sie Ihre Wand ohne das vorherige Kleben einer Tapete streichen möchten. Dann benötigen Sie die folgenden Materialien und Werkzeugen:
- Grundierung
- Farbe
- Malerkrepp
- Folie, um den Boden abzudecken
- Pinsel
- Farbroller
- Teleskopstange für den Farbroller (nur bei höheren Räumen)
- Leiter
Nice to know
Gerade das Streichen ist eine Arbeit, die viele Menschen im eigenen Haushalt selbst erledigen. Vor allem, wenn Sie eine selbst genutzte Immobilie besitzen, werden Sie wahrscheinlich regelmäßiger streichen, als wenn Sie „nur“ in einer Mietwohnung leben.
Ein Maler und Anstreicher kann dabei eine große Hilfe sein. Denn Profis in diesem Bereich sind nicht nur wesentlich schneller als Laien – oftmals sieht das Ergebnis auch noch etwas besser aus. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, als Besitzer einer selbst genutzten Immobilie Handwerkerkosten zum Teil steuerlich abzusetzen.
Wand streichen – Schritt für Schritt
Sie haben sich entschieden, das Projekt Wände streichen doch in Eigenregie anzugehen? Dann zeigen wir Ihnen hier, wie das am besten geht.
1. Wand Vorbereiten
Bevor Sie eine Wand streichen können, müssen Sie diese vorbereiten. Dafür ist es als Erstes wichtig, alle Bereiche, die nicht übermalt werden sollen, mit Malerkrepp abzukleben. Also beispielsweise Türzargen, Fußleisten, Deckenleisten etc. Dann ziehen Sie alle Nägel und Schrauben aus der Wand. Wenn Sie Ihre Bilder oder andere Dinge nicht an derselben Stelle wieder aufhängen möchten, füllen Sie die Löcher mit Spachtelmasse auf.
Falls Sie Ihre Bilder nach dem Streichen wieder an der gleichen Stelle positionieren, reicht es den Nagel einfach hinterher wieder in das Loch zu schieben. Wenn alles abgeklebt ist und alle Unebenheiten entfernt sind, sollten Sie die Wand mit einem Besen einmal gründlich abfegen.
Zu guter Letzt legen Sie den Boden vor der Wand mit Malerfolie aus. So stellen Sie sicher, dass während des Streichens keine Farbe auf Ihren Boden tropft.
2. Wand grundieren
Wenn die Wand weitgehend eben und sauber ist, müssen Sie die Grundierung auftragen. Nun heißt es prüfen, wie lange die Grundierung braucht, um einzuziehen. Ist der Baustoff, aus dem Ihre Wand gestaltet wurde, sehr saugfähig, müssen Sie eventuell auch noch eine zweite und vielleicht sogar eine dritte Schicht Grundierung auftragen. Wichtig ist dabei, dass Sie die Grundierung jeweils wirklich so lange einziehen lassen, wie es vom Hersteller empfohlen wird.
3. Die richtige Farbe
Als nächstes brauchen Sie die richtige Farbe. Im Baumarkt gibt es inzwischen die Möglichkeit, wirklich sehr spannende Farben mischen zu lassen. Daneben können Sie sich natürlich auch Farben zum selbst mischen kaufen. Wichtig ist, dass Sie sich für eine Farbe entscheiden, die wirklich Ihren Vorstellungen und Wünschen entspricht.
Denn die eigene Wohnung oder das eigene Haus streicht man nur alle paar Jahre – wenn Ihnen die von Ihnen gewählte Farbe schon nach wenigen Wochen oder Monaten nicht mehr gefällt, können Sie diese nicht einfach überstreichen. Aus diesem Grund ist es außerordentlich wichtig, dass Sie sich beim Kauf der Farbe sicher sind, dass genau diese Farbe perfekt zu Ihnen passt.
4. Der erste Anstrich
Ist die Grundierung vollständig getrocknet und Sie haben sich eine Farbe ausgesucht, kann es an den eigentlichen Streichvorgang gehen. Dafür müssen Sie als erstes einmal die Farbe auftragen, die Sie sich für Ihre Wände ausgesucht haben. Je nachdem, wie deckend Ihre Farbe ist und wie dunkel die neue Farbe werden soll, reicht manchmal bereits ein Anstrich.
Wenn Sie von vornherein zwei Anstriche planen, sollten Sie den ersten Anstrich gleichmäßig dünn auftragen. Sollen es keine zwei Anstriche werden, muss direkt der erste Anstrich deutlich dicker erfolgen, sodass er komplett deckend ist. Unabhängig davon, ob ein oder zwei Anstriche geplant sind, sollten Sie sicherstellen, dass jeder Anstrich möglichst gleichmäßig daherkommt.
5. Der zweite Anstrich
Möchten Sie einen zweiten Anstrich vornehmen oder haben Sie nach dem ersten Anstrich gemerkt, dass ein zweiter erforderlich ist, weil der erste doch noch nicht komplett deckend war, müssen Sie auf jeden Fall warten, bis die Farbe komplett getrocknet ist. Erst dann können Sie die zweite Farbschicht aufbringen.
Fazit
Wände selbst zu streichen ist tatsächlich nicht weiter schwer oder kompliziert. Sie müssen letztlich darauf achten, dass Sie schon vor Beginn des Streichvorgangs das Umfeld durch Abkleben und Abdecken komplett schützen. Außerdem ist es wichtig, dass der Anstrich gleichmäßig verfolgt. Dann sind Sie nach dem zweiten Anstrich nur noch wenige Stunden von Ihrem Traumzimmer entfernt.
Foto: Satura_ via Envato