Garten richtig anlegen – Artensterben vermeiden & Biodiversität fördern

In Zeiten zunehmender Umweltveränderungen und drastischen Rückgangs der biologischen Vielfalt spielen private Gärten eine immer bedeutendere Rolle beim Schutz und der Erhaltung der Natur.

Städte werden immer grauer, und grüne Flächen werden weniger. Parks sind sehr oft durchgeplant und eher etwas für das Auge des Menschen als für die Natur. Ein sorgfältig geplanter und gepflegter Garten kann im Gegensatz hierzu ein wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere sein.

Indem Sie bewusst die richtigen Pflanzen auswählen, eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung praktizieren und auf schädliche Chemikalien verzichten, haben Sie die Möglichkeit, einen positiven Beitrag zur Biodiversität zu leisten und das Artensterben zu verhindern.

In diesem Artikel werden wir Ihnen wertvolle Tipps und Anleitungen geben, wie Sie Ihren Garten so gestalten können, dass er ein sicheres Refugium für einheimische Tier- und Pflanzenarten wird. Wir werden auf die Bedeutung der Biodiversität eingehen und erklären, warum es so wichtig ist, diese in Ihrem Garten zu fördern.

Des Weiteren werden wir Ihnen zeigen, welche Pflanzen besonders geeignet sind, um ein vielfältiges Ökosystem zu schaffen und welche Schritte Sie unternehmen können, um Wasser effizient zu nutzen und im Einklang mit der Natur zu bewässern.

Die Bedeutung der Biodiversität in Ihrem Garten

In der heutigen Zeit, in der die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher werden und das Artensterben in der Tier- und Pflanzenwelt besorgniserregend zunimmt, gewinnt die Schaffung und Erhaltung von Lebensräumen in Ihrem Garten eine immer größere Bedeutung. Biodiversität, also die Vielfalt des Lebens in all seinen Formen, ist nicht nur von ästhetischem Wert, sondern auch von entscheidender Bedeutung für das ökologische Gleichgewicht und das Überleben zahlreicher Arten.

Ein gut gestalteter Garten kann mehr als nur ein Ort der Entspannung und Schönheit sein; er kann einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität leisten. Sie können dieses Prinzip bereits bei der Planung des Gartens berücksichtigen, indem Sie entsprechende Flächen gestalten.

Für wilde Insekten sind ungemähte Flächen mit bienenfreundlichen Blumenmischungen ein Paradies. Wenn man keine große Fläche hat und eine kleinere Futterstelle zur Verfügung stellen will, kann man dieses Paradies auch in einem größeren Kübel oder Pflanzkasten schaffen. Die Insekten freuen sich auch über kleinere Anlaufstellen.

Die Auswahl geeigneter Pflanzen

Die Wahl der Pflanzenarten in Ihrem Garten hat einen großen Einfluss auf die Biodiversität. Einheimische Pflanzen stehen im Mittelpunkt eines biodiversitätsfördernden Gartens. Sie sind an die lokalen klimatischen Bedingungen angepasst und bieten daher vielen heimischen Insekten, Vögeln und anderen Lebewesen Nahrung und Unterschlupf. Wildblumen dienen als wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge, die wiederum für die Bestäubung vieler Pflanzen sorgen.

Foto: Anna/ stock adobe

Die Vielfalt der Pflanzenarten ist ebenfalls von großer Bedeutung. Unterschiedliche Arten von Sträuchern, Bäumen, Blumen und Gräsern ziehen verschiedene Tiere an und schaffen so ein ausgewogenes Ökosystem in Ihrem Garten. Nektar produzierende Pflanzen locken Bienen und Hummeln an, während Pflanzen mit Samen oder Früchten für Vögel eine wichtige Nahrungsquelle darstellen.

Einen weiteren Vorteil der Vielfalt findet man in der Blühdauer: Unterschiedliche Pflanzen blühen zu verschiedenen Zeiten. So hat man in der warmen Jahreszeit sehr lange eine schöne Blütenpracht, die viele Lebewesen versorgt. Auch Nutzpflanzen bieten während der Blütezeit eine Nahrungsquelle für Bienen.

Hecken und Büsche sind nicht nur optisch ansprechend, sondern bieten auch einen Lebensraum und Nistplätze für viele Kleintiere und Vögel. Durch die Schaffung von vielfältigen Pflanzengemeinschaften in Ihrem Garten schaffen Sie also optimale Bedingungen für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Dicht bewachsene, witterungsgeschützte Plätze bieten zudem ein passendes Winterquartier für Igel.

Wasser und Bewässerung im Einklang mit der Natur

Das Thema Wassernutzung spielt nicht nur im Haushalt eine immer größere Rolle. Viele Haushaltsgeräte sind mit wassersparenden Programmen ausgestattet, Wasserhähne und Duschköpfe verbrauchen durch Perlatoren, bestimmte Filter sowie Dichtungen weniger Wasser, und durch wasserspeicherndes Tongranulat müssen Zimmerpflanzen nicht so häufig gegossen werden. Für den Garten gibt es ebenso Möglichkeiten, wassersparend zu agieren und den natürlichen Kreislauf zu unterstützen.

Bewässerung nachhaltig gestalten

Eine Möglichkeit ist die Sammlung von Regenwasser, um es zur Bewässerung zu verwenden. Regenwasser ist eine natürliche und kostenlose Ressource, die Sie in Regenfässern oder -tanks sammeln können. Dadurch verringern Sie den Bedarf an kostbarem Trinkwasser und leisten einen Beitrag zum Schutz der Wasserressourcen.

Zusätzlich können Sie die Bodenfeuchtigkeit durch die Verwendung von Mulch oder Kompost besser halten. Mulch bedeckt den Boden und reduziert so die Verdunstung, während Kompost dem Boden Nährstoffe zuführt und die Bodenbiologie unterstützt. Ein gesunder Boden ist für das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen essenziell und fördert das Leben vieler nützlicher Bodenorganismen. Ein weiteres sehr nützliches Naturmaterial ist Moos. Dieses kann man entweder lebend oder tot im Garten platzieren und als Feuchtigkeitsspeicher nutzen.

Bei der Bewässerung ist es wichtig, sie an den Bedarf der Pflanzen anzupassen. Ein Übermaß an Bewässerung kann zu Staunässe führen und das Wachstum einheimischer Pflanzen beeinträchtigen. Ein angepasster Bewässerungsplan spart Wasser und schützt die Pflanzen.

Trinkmöglichkeiten schaffen

Das Bereitstellen von Wasserschalen und Trinkmöglichkeiten in Ihrem Garten ist eine einfache und effektive Methode, um eine Vielzahl von Tieren anzulocken. Vögel und Insekten benötigen nicht nur Nahrung, sondern auch Zugang zu Wasser, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken und zu überleben.

Foto: Nali/ stock adobe

Eine flache Wasserschale mit einer leichten Neigung und einer niedrigen Wasserhöhe ist ideal, um Vögeln das Trinken und Baden zu ermöglichen, ohne dass sie dabei in Gefahr geraten. Achten Sie darauf, das Wasser regelmäßig zu wechseln, um eine Ansammlung von Krankheitserregern zu vermeiden. Zusätzlich können Sie flache Steine oder Kieselsteine in die Wasserschale legen, die als Landeplatz für Insekten dienen und ihnen den Zugang zum Wasser erleichtern.

Verzicht auf Pestizide und chemische Düngemittel

Eine weitere wichtige Maßnahme zur Förderung der Artenvielfalt besteht darin, auf den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln zu verzichten. Pestizide können für nützliche Insekten wie Bienen, Schmetterlinge und Käfer schädlich sein. Durch den Verzicht auf Pestizide fördern Sie die Anwesenheit und Aktivität dieser wichtigen Bestäuber.

Chemische Düngemittel können ebenfalls schädlich für das Bodenleben sein und das natürliche Gleichgewicht stören. Stattdessen können Sie auf natürliche Dünger wie Kompost oder Kaffeesatz setzen, um den Boden zu verbessern und die Pflanzen auf natürliche Weise zu versorgen. Dadurch wirft man weniger einfach so weg, da man sich einen eigenen Kompost durch Bioabfälle anlegen und diesen im Folgejahr verwenden kann. Komposthaufen eigenen sich auch hervorragend als Anbaumöglichkeit für Zucchini und bieten Mäusen ein behütetes zu Hause.

Weitere Möglichkeiten, Biodiversität zu fördern

Ein Garten, der darauf ausgelegt ist, das Artensterben zu vermeiden und die Biodiversität zu fördern, schafft einen vielfältigen und nachhaltigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Indem Sie einheimische Pflanzen auswählen, eine Vielzahl von Pflanzenarten integrieren, Wasser effizient nutzen und auf den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln verzichten, können Sie aktiv dazu beitragen, die natürliche Vielfalt in Ihrem Garten zu bewahren. Ihr Garten kann somit einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Natur und zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten.

Wildere Gärten sind immer weiter im Kommen und lösen langsam den strengen englischen Rasen und starre durchgeplante Beete ab. Was früher als Unkraut galt, darf sich in manchen Gärten frei entfalten.

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, Biodiversität zu fördern:

  • Anlegen von Totholzhaufen als Lebensraum für Insekten und Kleintiere
  • Förderung von Artenvielfalt durch vielfältige Pflanzengemeinschaften
  • Projekte zum Arterhalt unterstützen
  • Beitrag zur Gemeinde leisten und ein Projekt ins Leben rufen
  • Schutz bedrohter Pflanzen- und Tierarten durch gezielte Maßnahmen
  • Auf Nachhaltigkeit im Alltag achten (Eco Waschprogramme, entsprechende Reinigungsmittel etc.)
  • Auf die Ernährung achten und entsprechende Lebensmittel kaufen

Man kann sehr viel für die Biodiversität unternehmen und einheimische Tiere, Insekten und Pflanzen dabei unterstützen, ein schönes zu Hause im eigenen Garten zu finden.

Kostenlose Checkliste mit den wichtigsten Tipps zum Download.

 

 

Foto: ©diesirae / stock adobe

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