Wer sich aufmerksam in den eigenen vier Wänden umsieht, findet hier oft viele Möglichkeiten, Strom zu sparen. Das ist aus verschiedenen Gründen wichtig.
Einerseits ist es eine Kostenfrage. Denn je weniger Strom Sie verbrauchen, desto niedriger ist die Stromrechnung am Ende. Auf der anderen Seite bedeutet jede verbrauchte Kilowattstunde, die nicht aus erneuerbaren Energien gewonnen wurde, einen CO2-Ausstoß.
Ohne eine erhebliche Einsparung von CO2-Emissionen wird es aber nicht möglich sein, die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, die sich die Bundesregierung und die EU unter anderem im Rahmen des EU-Klimaschutzpakets Fit for 55 gegeben haben.
Im folgenden Artikel möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie Strom sparen, so Ihre Kosten und gleichzeitig Ihren CO2-Fußabdruck reduzieren können. Außerdem bieten wir Ihnen einen Einblick in eine Möglichkeit, Ihren Stromverbrauch ein gutes Stück weit naturfreundlicher und günstiger zu gestalten – auch ohne direkt auf die Nutzung von Energie verzichten zu müssen.
Stromkosten – Es wird nicht weniger
Wer sich die Entwicklung der Strompreise in den letzten Jahren ansieht, wird schnell feststellen, dass der Strommarkt ziemlich überhitzt ist. Auch wenn den absoluten Preisspitzen zu Beginn des Ukraine-Krieges inzwischen eine gewisse Entspannung gefolgt ist, werden sich die Strompreise nicht mehr auf dem Niveau von vor 2022 einpendeln.
Grundsätzlich ist durch die Bewegungen am Markt und die staatlichen Abgaben in diesem Bereich mit weiter steigenden Strompreisen zu rechnen. Da viele Menschen mittlerweile vermehrt im Homeoffice arbeiten, steigt auch in diesem Bereich der Stromverbrauch.
Wenn Sie also insgesamt durch die gestiegenen Strompreise keinen allzu großen Kaufkraftverlust in Bezug auf Ihr Einkommen hinnehmen möchten, bleibt keine andere Wahl, als Strom zu sparen. In vielen Haushalten gibt es hier noch eine ganze Menge Einsparmöglichkeiten, die bisher ungenutzt geblieben sind.
Strom sparen – die besten 10 Tipps
Es gibt ein paar echte Klassiker unter den Stromspartipps – und ein paar Ansätze, die für manchen noch neu sein mögen. Wir haben hier die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst.
1) Finden Sie Ihre Stromfresser
Jeder Haushalt hat einige Stromfresser, die den Gesamtverbrauch deutlich in die Höhe treiben. Stromversorger wie E.ON stellen regelmäßig aktualisierte Listen zur Verfügung, auf denen man sehen kann, welche Geräte zu den größten Stromfressern gehören. Je älter die Geräte sind, desto höher ist dabei in der Regel auch der Stromverbrauch.
Wenn Sie Elektrogroßgeräte haben, die älter als 10 Jahre sind, sollten Sie diese auf jeden Fall gegen neuere Geräte tauschen. Denn in den letzten 10 Jahren hat sich in Sachen Energieverbrauch eine ganze Menge getan.
2) Nutzen Sie LED-Leuchtmittel
Im Vergleich zu Halogen-Leuchtmitteln oder gar klassischen Glühbirnen haben LED-Leuchtmittel nicht nur eine längere Lebensdauer. Sie verbrauchen auch noch deutlich weniger Energie bei effizienter Energienutzung und guten Beleuchtungsergebnissen.
3) Nutzen Sie Ihre elektrischen Geräte umsichtig
Wenn Sie eine Spülmaschine einräumen oder eine Waschmaschine anwerfen, sorgen Sie dafür, dass diese möglichst mit der maximalen Auslastung laufen. Ob eine solche Maschine oder ein Wäschetrockner mit halber Füllung oder eben mit maximaler Auslastung läuft, macht beim Stromverbrauch keinen Unterschied.
Jeder Maschinengang verbraucht allerdings einiges an Energie. Wenn Sie die Geräte also komplett auslasten, sparen Sie in der Woche mehrere Waschgänge und damit einiges an Strom.
4) Soforthilfe für Haushalte mit niedrigem Einkommen nutzen
Sie beziehen Sozialleistungen oder haben ein Einkommen, das unter einem Netto-Satz von 1.252,64 Euro im Monat liegt? Dann haben Sie Anspruch auf einen kostenlosen „Stromspar-Check“. Hier erhalten Sie einerseits wertvolle Tipps zur Reduzierung Ihrer Stromkosten. Andererseits erhalten Sie auch Dinge wie LED-Leuchtmittel für den direkten Wechsel auf die günstigere Beleuchtungsmethode.
5) Achten Sie auf das Licht in Ihrem Haus
Wenn niemand in einem Raum ist, muss auch das Licht nicht eingeschaltet sein. In vielen Häusern brennt in Fluren und Zwischenräumen oft den ganzen Abend über das Licht, obwohl sich die Familie im Wohnzimmer aufhält. Hier reicht es aus, nur den Raum zu beleuchten, in dem Personen anwesend sind.
6) Nutzen Sie die Vorteile des Smart-Home
Ein Smart-Home-System ermöglicht es Ihnen, auf verschiedene Bereiche Ihres Hauses auch von außerhalb aus zuzugreifen. So können Sie Lichter via App ein- und ausschalten, die Heizung nach Ihren Wünschen einstellen und andere Geräte bedienen. Mit einem gut eingerichteten Smart-Home-System lassen sich außerdem verschiedene Abläufe automatisieren, sodass dabei so wenig Energie wie möglich verbraucht wird.
7) Lassen Sie keine Ladegeräte ungenutzt am Strom
Wenn Sie ein Handy oder ein Notebook aufgeladen haben, sollten Sie das Ladegerät anschließend immer direkt aus der Steckdose ziehen. Andernfalls verbraucht das Ladegerät auch ohne, dass es ein anderes Gerät auflädt, eine kleine Menge Strom. Auf ein Jahr und mehrere Geräte hochgerechnet, kann das einige Kilowattstunden ausmachen.
8) Sparen Sie sich den Standby-Betrieb
Der Klassiker unter den Stromspartipps. Wenn Sie ein Gerät wie einen Fernseher beispielsweise im Standby-Betrieb lassen, verbraucht er Strom. Schalten Sie lieber komplett ab – das reduziert den Stromverbrauch und auch den sogenannten Elektrosmog, der das Raumklima belasten kann.
9) Kochen Sie mit geschlossenen Töpfen
Wenn Sie beim Kochen die Töpfe mit einem Deckel verschließen, erreichen die Speisen schneller höhere Temperaturen. Dadurch wird der Kochvorgang beschleunigt und Sie sparen bei einem E-Herd durch die kürzere Laufzeit spürbar Energie ein.
10) Nutzen Sie den Eko-Modus
Die meisten Elektrogroßgeräte wie Waschmaschine, Wäschetrockner oder Spülmaschine verfügen heute über einen Eko- oder Öko-Modus. Dabei wird mit niedrigeren Temperaturen gearbeitet. Die Laufzeit im Öko-Modus ist oft deutlich länger als im normalen Modus. Trotzdem ist der Energieverbrauch im Öko-Modus deutlich niedriger.
Balkonkraftwerke, um die Stromkosten dauerhaft zu senken
Ein Balkonkraftwerk senkt nicht den Stromverbrauch – aber Ihre jährlichen Stromkosten. Denn durch die kleine Solaranlage für den Balkon können Sie Ihren eigenen Strom erzeugen. Mit einem Balkonkraftwerk mit 800 Watt Leistung haben Sie gute Chancen, im Jahr rund 300 Euro Stromkosten zu sparen. Wie viel Strom Ihr Balkonkraftwerk genau erzeugt, ist vor allem von der Größe Ihrer Mini-Solaranlage, der Ausrichtung Ihres Balkons und der Anzahl der Sonnenstunden im Jahr abhängig.
Fazit
Im heimischen Haushalt lassen sich mit vielen verschiedenen kleinen Tricks die Energiekosten deutlich reduzieren. Strom sparen kann man dabei in den meisten Fällen auch, ohne dass man dabei auf irgendetwas verzichten müsste. Bereits das Ausschalten nicht benötigter Lichter im Haus, der Verzicht auf den Standby-Modus und die komplette Auslastung von Geräten wie der Waschmaschine und der Spülmaschine machen sich deutlich auf der Stromrechnung bemerkbar.
Wenn Sie Ihre Stromsparbemühungen noch mit der Anschaffung eines Balkonkraftwerks kombinieren, können Sie zusätzlich auch noch grünen Strom produzieren und Ihre Stromrechnung weiter reduzieren, auch ohne weitere Energie einzusparen.
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