Kisten packen, Umzugsunternehmen bestellen, die neue Wohnung einrichten – bei den vielen To-dos bleibt oft das Wichtigste auf der Strecke: der Papierkram. Doch Vorsicht, eine vergessene Ummeldung beim Einwohnermeldeamt kann empfindliche Kosten nach sich ziehen. Die Checkliste zum Thema „Umzug: Was muss ich alles ummelden“ gibt einen groben Überblick, was nach dem Ankommen im neuen Zuhause oberste Priorität hat.
Nach dem Umzug beim Einwohneramt melden
Was muss ich bei einem Umzug alles ummelden? Hier kommt eine Menge (digitaler) Papierkram auf Personen zu, die in ein neues Haus oder in eine andere Wohnung wechseln. Auch wenn ihnen ein Umzugsunternehmen in Berlin die meiste Arbeit abnimmt, bleibt noch die Ummeldung.
Ganz oben auf der To-do-Liste steht ein Besuch beim Bürgeramt oder Einwohnermeldeamt. Innerhalb von 14 Tagen müssen Bürger der Bundesrepublik ihren Wohnsitz ummelden. Als Nachweis für den Einzug dient die Wohnungsgeberbescheinigung des Vermieters.
Wer die Ummeldefrist versäumt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Bei kleinen Überschreitungen der Karenzzeit sind es 10 bis 30 Euro Strafe. Wer die Ummeldung länger hinauszögert, riskiert ein Bußgeld in Höhe von bis zu 1.000 Euro. Die gute Nachricht: Bald ist es möglich, den Wohnsitz auf elektronischem Weg umzumelden. Wer in einer Pilotkommune wohnt, nutzt den Service bereits jetzt.
Das Fahrzeug ummelden
Seit 2015 ist es deutlich einfacher, sein Fahrzeug umzumelden. Wer im selben Zulassungsbereich bleibt, kann Wohnsitz und Auto im selben Atemzug beim Einwohnermeldeamt ummelden. Ist das nicht der Fall, steht ein zusätzlicher Besuch bei der Kfz-Zulassungsstelle an. Mitzubringen sind diese Unterlagen:
- Anmeldebestätigung vom Einwohnermeldeamt
- Reisepass oder Personalausweis mit aktuellem Wohnort
- Zulassungsbescheinigung I und II
- Versicherungsbestätigungskarte der Kfz-Haftpflicht
In bestimmten Fällen ist die Kfz-Ummeldung auch online möglich, sofern:
- Fahrzeugbrief und Fahrzeugschein über einen Sicherheitscode verfügen
- ein Kartenlesegerät am Computer angeschlossen ist
- die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises aktiviert wurde
Die gute Nachricht: Wer innerhalb Deutschlands umzieht, darf seine alten Fahrzeugkennzeichen behalten, bekommt auf Wunsch aber auch neue Nummernschilder.
Neue Adresse bei Ämtern und Behörden hinterlegen
Was muss ich bei einem Umzug alles ummelden – auch diese Ummeldungen sind wichtig:
- Finanzamt: Ziehen Personen innerhalb des Zuständigkeitsbereichs um, müssen sie sich nicht bei der Steuerbehörde ummelden. Die Staatskasse registriert die Adressänderung spätestens bei der Prüfung der nächsten Steuererklärung. Wer in einen anderen Ort wechselt, sollte das bisherige Finanzamt über die neue Adresse informieren.
- Familienkasse: Wer Elterngeld oder Kindergeld bezieht, sollte seine Adresse zügig bei der Kindergeldstelle oder dem Bezirksamt melden, um Leistungsunterbrechungen zu vermeiden.
- Rentenversicherung: Damit die Deutsche Post AG die Rentenzahlungen pünktlich überweist, sollten Rentenempfänger Änderungen des Wohnorts unverzüglich beim Renten Service angeben. Die Zahlung wird jedoch erst eingestellt, wenn die jährliche Rentenanpassungsmitteilung zurück an den Absender geht. Auch Versicherte, die noch keine Rente beziehen, sollten die neue Adresse hinterlegen, um ihre aktuelle Renteninformation zu erhalten.
Versicherungen und Banken informieren
Die Ummeldung bei Banken, Kreditinstituten und Sparkassen ist unproblematisch. Entweder sprechen Personen direkt in der Filiale vor, nutzen die Hotline oder tragen die neue Adresse bei den persönlichen Einstellungen im Online-Banking-Bereich ein.
Eine Ummeldung bei der Krankenkasse gewährleistet, dass Versicherte alle wichtigen Schreiben und Unterlagen erhalten. Die Adressänderung führen sie im Online-Mitgliederbereich durch. Optional melden sie sich telefonisch, per Kontaktformular, Brief oder E-Mail bei der Versicherung.
Bestehen weitere Policen wie Haftpflicht-, Unfall- oder Lebensversicherung, sollten sich Versicherte ebenfalls persönlich, online oder telefonisch beim Versicherungsinstitut melden, um wichtige Bescheinigungen und Unterlagen zu Beitragsänderungen nicht zu verpassen.
Tipp: Die Meldung eines Wohnortwechsels bei der Hausratversicherung ist ein guter Anlass, um die Vertragsdaten und Konditionen anzupassen. |
Versorgungsunternehmen kontaktieren, um die Wohnadresse zu ändern
Um sicherzustellen, dass beim Umzug bereits Strom, Gas und Wasser fließen, sollten Mieter rechtzeitig (einen Monat vorher) beim jeweiligen Versorger anklopfen und sich ummelden. Gleiches gilt für Telefon-, TV- und Internetanschlüsse. Oft besteht die Möglichkeit, den alten Vertrag einfach ins neue Zuhause mitzunehmen.
Schule, Kita und Arbeitgeber benötigen aktuelle Adressen
Befindet sich die neue Wohnung im gleichen Schulbezirk, brauchen Eltern der Schule nur die Adresse mitzuteilen. Ist das nicht der Fall, müssen sie ihre Kinder bei der alten Einrichtung abmelden und bei einer Bildungsstätte im neuen Bezirk anmelden.
Bleibt die Familie in derselben Stadt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Kind den alten Kindergarten weiterhin besuchen darf. Dann reicht eine Adressänderung beim Kindergarten-Träger. Andernfalls sollten sie sich rechtzeitig nach einer neuen Kinderbetreuung umsehen.
Damit wichtige Dokumente und Gehaltsabrechnungen an die richtige Adresse verschickt werden, sollten Mitarbeiter ihre Arbeitgeber über die Wohnortsänderung informieren. Da Arbeitnehmer in den meisten Fällen für den Umzugstag Sonderurlaub beantragen, ist das die Gelegenheit, um der Personalabteilung die neue Anschrift mitzuteilen.
Abonnements, Vereine und Mitgliedschaften
Mitglieder von Fitnessstudios und Vereinen sollten sich rechtzeitig darüber informieren, ob es bestimmte Kündigungsrichtlinien bei einem Umzug gibt und Verträge fristgerecht kündigen.
Um Zeitschriften und Zeitungen aus bestehenden Abonnements ohne Unterbrechungen zu beziehen, ändern Abonnenten die Adresse telefonisch, über das Kontaktformular oder auf der Website.
Adresse in Kundenkonten und Online-Shops ändern
Um zu verhindern, dass die Bestellung fälschlicherweise an die alte Adresse geht, sollten Kunden die Adressdaten direkt im Kundenkonto ändern. Vor jeder Bestellung empfiehlt es sich, noch einmal einen Blick in die persönlichen Daten zu werfen, um zusätzliche Kosten für fehlgeleitete Sendungen zu vermeiden.
Fazit
Nachdem die Frage, was muss ich bei einem Umzug alles ummelden, geklärt ist, noch ein paar Tipps für einen unproblematischen Ablauf:
Um die Änderungen systematisch abzuarbeiten, empfiehlt sich eine individuelle Checkliste. Damit behalten Personen den Überblick. Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen:
- Wohnsitzummeldung beim Einwohnermeldeamt
- Kfz-Ummeldung
- Ummeldung oder Anmeldung beim Gas-, Wasser- und Energieversorger bzw. Telefon- und Internetanbieter
- Adressänderung beim Arbeitgeber
Tipp: Ein Nachsendeauftrag bei der Post stellt sicher, dass alle wichtigen Dokumente und Sendungen an der neuen Adresse ankommen. Dies ist bis zu einem Jahr lang möglich. |