
So etwas wie einen kleinen Geräteschuppen sieht man heute schon in den meisten Gärten. Etwas anders sieht es mit einem ausgewachsenen Gartenhaus aus.
Auch wenn viele Haus- und Gartenbesitzer in den letzten Jahren schon das eine oder andere Mal mit dem Bau eines Gartenhauses geliebäugelt haben mögen – die Entscheidung, tatsächlich ein Gartenhaus zu bauen, wird nur in den seltensten Fällen aus dem Bauch getroffen.
Das ist auch vernünftig. Schließlich gilt es vor dem Bau eines Gartenhauses eine ganze Reihe wichtiger Punkte zu beachten. Da wären Fragen zu klären, wie:
- Wo soll das Gartenhaus stehen?
- Wollen Sie das Haus selbst errichten, oder soll es als Bausatz oder sogar fertig geliefert werden?
- Wie genau möchten Sie das Gartenhaus nutzen?
- Ist für Ihr Vorhaben vielleicht sogar eine Genehmigung nötig?
All diese Punkte sollten Sie klären, bevor Sie sich genauer nach Bauanleitungen oder nach fertigen Gartenhäusern umsehen. Wir von mein-Haus-spart.de haben hier die wichtigsten Punkte rund um die Anschaffung oder den Bau eines Gartenhauses einmal beleuchtet.
Den besten Standort finden
Wer einen kleinen Garten hat, hat bei der Auswahl des Standorts in der Regel keinen großen Spielraum. Anders sieht es allerdings bei Eigentümern aus, die einen Garten von 500 Quadratmetern und mehr haben. Hier stellt sich durchaus die Frage, wo genau das Gartenhaus stehen soll. Bei dieser Frage gilt es einige praktische Überlegungen anzustellen. Möchten Sie ein Gartenhaus mit Stromanschluss, einem Wasseranschluss und Lagermöglichkeiten für Getränke und andere Dinge?
Dann sollten Sie bedenken, dass die Leitungen und Anschlüsse aus Ihrem Haus erst bis in Gartenhaus verlegt werden müssen. Wird das Gartenhaus also in der hintersten Ecke Ihres Gartens errichtet, verursacht die Verlegung der Leitungen und Anschlüsse deutlich höhere Kosten als bei einem Bau in unmittelbarer Nähe zur bestehenden Immobilie.
Außerdem müssen Sie grundsätzlich auch baurechtliche Aspekte beachten. Da wären beispielsweise die Abstandsgrenzen für die Bebauung auf Ihrem Grundstück. Wenn Sie jetzt vor Ihrem Gartenhaus noch eine Terrasse einplanen, auf der Sie regelmäßig sitzen möchten, sollten Sie das Haus am besten so ausrichten, dass Sie auf der Terrasse möglichst viele Sonnenstunden am Tag genießen können.
Bausatz oder doch lieber selber bauen?
Im Internet finden Sie eine Vielzahl interessanter Anleitungen, um ein eigenes Gartenhaus selbst zu bauen. Wer allerdings nur wenig oder gar kein handwerkliches Geschick hat, kann hier auch zu einem Fertighaus oder einem Bausatz für ein Gartenhaus greifen. Neben Baumärkten gibt es auch eine Reihe guter Online-Shops für Gartenhäuser. Hier können Sie auf Bausätze oder gar auf ganze Fertighäuser zurückgreifen.
Solche Bausätze können Sie entweder selbst zusammenbauen, oder Sie zahlen einen Aufpreis und lassen die Montage vor Ort von Fachleuten aus dem von Ihnen beauftragten Unternehmen vornehmen. Günstiger ist in aller Regel die Variante zum Selberbauen. Doch gerade moderne Gartenhäuser als Bausatz oder als Fertighaus kommen mit einer ganzen Menge interessanter Annehmlichkeiten daher.
Soll das Gartenhaus die Nachhaltigkeit des Gartens und des Haushalts erhöhen?
In vielen Fällen möchten Hausbesitzer mit ihrem Gartenhaus auch die eigene Energiebilanz verbessern. Gerade ein großer Garten verbraucht auch eine ganze Menge Strom. Kommt dann womöglich noch ein Pool hinzu, den Sie mit einer Poolheizung erwärmen und für den Sie eine Poolpumpe brauchen, steigert das den Stromverbrauch natürlich zusätzlich.
Doch ein Gartenhaus kann die Lösung sein, um Ihren Strom für den kompletten Garten und vielleicht sogar Teile des Stroms für Ihr Haus nicht mehr vom klassischen Stromanbieter beziehen zu müssen. Wenn Sie Solarpaneele auf Ihr Gartenhausdach bauen, können Sie damit einen Teil des benötigten Stroms selbst produzieren. Ähnlich wie bei einem Solar Carport haben Sie so die Möglichkeit, neben der erheblichen Reduzierung Ihres eigenen CO2 Abdruckes auch noch etwas Gutes zu tun (Einspeisung von wirklich grünem Strom) und dabei auch noch etwas Geld zu verdienen.
Wie groß soll Ihr Gartenhaus werden?
Um diese Frage beantworten zu können, müssen Sie als erstes wissen, wie genau Sie Ihr Gartenhaus nutzen möchten. Es gibt große Gartenhäuser mit einem echten Wohnbereich, einer Küche und einem Badezimmer. Natürlich muss der Garten dafür auch entsprechend groß sein.
Alternativ gibt es auch mittlere und kleine Gartenhäuser, die eher geeignet sind, um Gartenmöbel unterzustellen, einen Kühlschrank im Garten zu haben oder die Pflanzutensilien sinnvoll zu lagern. Für welche Größe Sie sich entscheiden, sollte von drei Faktoren abhängig sein:
- Der Größe Ihres Gartens
- Der geplanten Nutzung
- Den rechtlichen Rahmenbedingungen
Braucht man für ein Gartenhaus eine Baugenehmigung?
Damit kommen wir nämlich bereits zu der Frage, ob Sie für Ihr Gartenhaus eine Baugenehmigung brauchen. Tatsächlich ist das bei großen Gartenhäusern mit Badezimmer, Küche und Wohnbereich grundsätzlich so. Denn in diesem Fall handelt es sich faktisch um den Bau eines zusätzlichen Wohnhauses auf Ihrem Grundstück.
Anders kann das bei kleinen und mittleren Gartenhäusern aussehen. Wann genau Sie für Ihr Gartenhaus eine Baugenehmigung benötigen, ist übrigens abhängig von dem Bundesland, in dem Sie leben. Da Baurecht Landesrecht ist und zusätzlich durch kommunale Satzungen noch weiter verfeinert wird, kann es leicht passieren, dass eine Aussage in Sachen Genehmigungsfähigkeit Ihres Gartenhauses, die in Bayern getroffen wird, in einem anderen Bundesland gar nicht gilt.
Aus diesem Grund sollten Sie vor jedem Bauvorhaben immer im für Sie zuständen Bauordnungsamt nachfragen, welche rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Tun Sie dies nicht und kommt es im Nachgang zu einer Überprüfung, kann das ein empfindliches Bußgeld nach sich ziehen. Darüber hinaus müssen illegal errichtete Gebäude und Gebäudebestandteile in aller Regel wieder abgerissen werden.
Schon gewusst?
Selbst genehmigungsfreie Bauvorhaben – also solche Vorhaben, die keine schriftliche Baugenehmigung benötigen – sollten vor Beginn der Bauarbeiten beim Bauamt angemeldet werden. Auch für eine nicht erfolgte Meldung einer solchen Bebauung kann ein Bußgeld fällig werden – selbst wenn Sie für das Gartenhaus selbst keine Baugenehmigung gebraucht hätten.
Fazit: Ein Gartenhaus kann eine große Bereicherung sein – es gilt allerdings ein paar Dinge zu beachten
Ein Gartenhaus bietet Ihnen eine Menge zusätzlichen Stauraum und die Chance, Ihr Leben gerade in den warmen Sommermonaten noch ein wenig mehr in den Außenbereich zu verlagern. Dennoch gilt es bei der Auswahl des richtigen Gartenhauses, des passenden Standorts, der Art der Nutzung sowie der Größe des Hauses einige wichtige Punkte zu beachten. Was den rechtlichen Aspekt angeht, sollten Sie sich unbedingt vor Beginn des Baus von Ihren Experten im Bauamt vor Ort beraten lassen.
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