Wenn man im Internet auf die Suche nach Anbietern zum Wohnung tauschen geht, wird man zwei verschiedene Typen von Tauschwohnungen finden.
Bei den einen Portalen geht es um das dauerhafte Tauschen zweier Wohnungen mit allen rechtlichen Verpflichtungen und Rechten diese Wohnungen betreffend. Eine solche Tauschwohnung kann eine wunderbare Alternative zur eigenen Suche auf dem vollkommen überlaufenden Wohnungsmarkt sein.
Der zweite Typ Tauschwohnungen sind Wohnungen, die für die Dauer eines Urlaubs miteinander getauscht werden. Auch hier gibt es verschiedene Haustauschportale oder Wohnungstauschportale, die Menschen mit einer gewissen Abenteuerlust überall auf der Welt miteinander in Kontakt bringen. Das Konzept ist nicht neu – schon im Jahr 2017 hat sich die Stiftung Warentest eingehend mit solchen Haustauschportalen für spannende Reiseziele überall auf der Welt beschäftigt.
Ferienwohnung über Tauschbörsen finden
Ob Ferienwohnung, Ferienhaus oder Bungalow – über solche Tauschbörsen kann man manche Immobilie für den Urlaub entdecken, die man sich als klassisches Ferienhaus niemals leisten könnte. Wohnung tauschen auf Zeit ist ein Reisekonzept, dass es bereits seit den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts gibt. Heute haben verschiedene Portale dieses Angebot erheblich professionalisiert.
Im vorliegenden Artikel wollen wir uns in der Hauptsache mit der ersten Variante von Tauschwohnungen befassen. Dabei beleuchten wir die rechtlichen Hintergründe ebenso wie die wichtigsten Tipps rund um das Thema Wohnungstausch.
Was ist ein Wohnungstausch?
Sie sind auf der Suche nach einer neuen Wohnung und möchten weder einen Makler beauftragen noch stundenlang selbst auf dem Wohnungsmarkt suchen? Gerade in Großstädten ist der Wohnungsmarkt in den letzten Jahren überhitzt – was dazu führt, dass mancher Interessent jahrelang auf der Suche nach einer adäquaten neuen Wohnung ist. Da kann das Wohnung tauschen in Köln, Düsseldorf, München oder Berlin eine gute Lösung sein.
Dabei ist ein Wohnungstausch im Prinzip nichts anderes als das konkrete Austauschen der Wohnungen. Der bisherige Mieter der Wohnung A zieht in die Wohnung B und andersherum. Damit kommt keine der beiden Wohnungen als Leerstand auf den Wohnungsmarkt, und Sie müssen nicht weiter nach einer neuen Wohnung suchen.
Damit das funktioniert, gibt es entsprechende Portale, auf denen Tauschwillige sich anmelden können. Dabei werden vonseiten des Portals persönliche Vorlieben, Wünsche und Ansprüche an die Wohnung selbst, die Lage und die Umgebung abgefragt.
Kommt es dabei mit einem bereits vorhandenen Angebot zu einem Match, wird Ihnen die potenzielle Tauschwohnung angezeigt. Als Nächstes erfolgt dann die Kontaktaufnahme mit dem Mieter der anderen Wohnung. Am Ende stehen – im Erfolgsfall – der komplette Tausch der beiden Wohnungen und ein Umzug beider Parteien in das neue Wunschzuhause.
Welche Vorteile bringt ein Wohnungstausch?
Wenn ein solcher Wohnungstausch funktioniert, kann er eine ganze Menge Vorteile bringen. So sparen Sie sich beispielsweise die Suche auf dem offenen Wohnungsmarkt. Wenn Sie Zeit haben mit der Wohnungssuche und sich damit einfach nur einen kleinen Traum verwirklichen möchten, können Sie einfach Ihre Tauschintentionen auf dem Wohnungstauschportal Ihrer Wahl hinterlegen und dann auf ein positives Match warten.
Doch auch wenn es schneller gehen soll, bringt ein Wohnungstausch einige Vorteile mit sich. So beispielsweise den Umstand, dass Sie nicht in eine Wohnung ziehen müssen, die schon seit Monaten leer steht. Bei einem Wohnungstausch verzichten die meisten Vermieter auch auf die Einhaltung der vertraglichen oder gesetzlichen Kündigungsfrist für den Mietvertrag.
Besonders spannend ist die Möglichkeit, über einen Wohnungstausch einen komplett neuen Hausstand zu gründen. Natürlich geht das auch über den Kauf eines neuen Hauses oder den Bau eines Fertighauses – das kann sich grade in Zeiten steigender Zinsen aber nicht jeder leisten.
So bieten oftmals Paare, die zusammenziehen möchten, zwei Wohnungen im Tausch gegen eine neue gemeinsame Wohnung an. So kann beispielsweise eine dreiköpfige Familie, in der das erwachsene Kind einen ersten eigenen Hausstand gründen möchte, die zwei Wohnungen beziehen und somit für Eltern und Kind jeweils einen Neuanfang gestalten. Das Paar, das bisher zwei einzelne Wohnungen bewohnt hat, bekommt im Gegenzug die Traumwohnung für eine gemeinsame Zukunft.
Muss ich meinen Vermieter informieren?
Wenn ein Wohnungstausch vorgenommen werden soll, muss der Vermieter natürlich vorher informiert werden. Im Idealfall informieren Sie Ihren Vermieter bereits, bevor Sie Ihre Wohnung in einer Wohnungstauschbörse anmelden. Zwar wird der Wunsch, die Wohnung zu tauschen, für den Vermieter erst wichtig, wenn es wirklich ernst wird. Doch das Veto des Vermieters würde dann eben dazu führen, dass ein Wohnungstausch nicht zustande kommen kann.
Denn der Vermieter muss der Umschreibung des Mietvertrages auf die neuen Mieter der Wohnung zustimmen. Ihr Mietverhältnis besteht zwischen Ihnen und dem Vermieter. Damit Sie aus dem aktuellen Mietvertrag ausscheiden können, muss der Vermieter sein Einverständnis erklären. Zwar haben Sie auch die Möglichkeit, Ihren alten Mietvertrag einfach zu kündigen. Das bringt allerdings nicht die Sicherheit, dass Ihr Vermieter Ihrem Tauschpartner auch wirklich den Zuschlag für die Wohnung gibt.
Ist Ihr Vermieter mit einem Wohnungstausch einverstanden, haben Sie in der Regel auch noch den Vorteil, dass Sie ohne Kündigungsfrist aus dem Mietvertrag ausscheiden können. Ihr Vermieter hat den Vorteil, dass für ihn eine nahtlose Weitervermietung möglich ist.
Was gibt es beim Wohnungstausch zu beachten?
Neben der Notwendigkeit, Ihren Vermieter zu informieren, gibt es noch einige weitere Punkte, die Sie beachten sollten. Da wäre beispielsweise der Punkt Wohnungsbesichtigung. Auf vielen Wohnungstauschportalen wird beispielsweise die Möglichkeit einer virtuellen Wohnungsbesichtigung vorgestellt. Gerade wenn man vorhat, von einer Ecke Deutschlands in die andere zu ziehen und dabei mehrere Hundert Kilometer zurücklegen muss, kann eine solche virtuelle Wohnungsbesichtigung sehr interessant sein.
Das Problem dabei ist, das man so versteckte Mängel nicht unbedingt zu Gesicht bekommt. Generell kann bei der Besichtigung einer bewohnten Wohnung mancher Mangel übertüncht werden – ein Risiko, das aber nicht nur bei Tauschwohnungen besteht.
Wenn Sie einen Wohnungstausch mit einer anderen Partei vereinbaren, sollten Sie im Idealfall einen Vertrag über den Wohnungstausch abschließen. So können Sie sicher sein, dass sich am Ende auch alle Parteien an die mündlichen Vereinbarungen zum Tausch halten.
Fazit
Ein Wohnungstausch ist eine echte Alternative vor allem, wenn Sie in einer Region auf Wohnungssuche sind, in welcher der Wohnungsmarkt sehr kompliziert ist. Wichtig ist dabei allerdings, möglichst früh Ihren Vermieter in Ihre Pläne einzuweihen. Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass die Wohnung, in die Sie ziehen möchten, auch wirklich Ihren Vorstellungen entspricht.
FAQ
Wie kann man die Wohnung tauschen?
Über eine Wohnungstauschplattform im Internet haben Sie die Möglichkeit, Ihre Wohnung anzubieten und Parameter festzulegen, die eine mögliche Tauschwohnung erfüllen muss. Wenn Ihre Wohnung zu den Suchparametern einer anderen Anzeige passt und die Wohnung dieser Person sich mit Ihren Anforderungen deckt, erhalten Sie eine Benachrichtigung. Nach den Wohnungsbesichtigungen und der Erledigung des Papierkrams kann es dann auch schon an den Umzug gehen.
Warum Wohnung tauschen?
Ein solcher Wohnungstausch kann die Suche nach der passenden neuen Wohnung erheblich vereinfachen. Zusätzlich ist auf diesem Weg ein Ausscheiden aus dem Mietvertrag ohne Kündigungsfrist möglich.
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