3D-Drucker sind heutzutage bereits nicht mehr wegzudenkende und wesentliche Werkzeuge für Heimwerker, Designer, Ingenieure und Architekten. Wir zeigen, was dahinter steckt.
Prototypen von Modellen, Kunstwerke, Ersatzmaterialien und Miniaturfiguren können schnell und kostengünstig ganz einfach hergestellt werden. Während die Preise in den letzten Jahren zwar immer weiter heruntergegangen sind, sind die meisten 3D-Drucker auf dem Markt noch immer teuer – eine selbstgebaute Variante kann allerdings eine großartige und kostengünstige Alternative sein
Was wird für den Bau gebraucht?
Um einen 3D-Drucker zu bauen ist einiges an Komponenten und Werkzeugen notwendig – verständlich. Es gibt einige Druckerbausätze auf dem Markt, die bereits mit allen wichtigen Einzelteilen kommen, Sie können allerdings auch gerne alle einzelnen Komponenten individuell aussuchen.
Für den Drucker selbst werden beispielsweise Motoren, Steuerungsplatinen, Extruder, Hotends und Heizmatten in der richtigen Größe benötigt. Ein passender Rahmen, Achsen und Montagehalterungen sowie Kleinkomponenten wie Muttern, Gewindestangen und Riemen werden benötigt, ebenso wie Standardelektronikzubehör wie Netzteile, Kabel und Endschalter. Es sollte außerdem eine Grundausstattung an Werkzeugen zur Verfügung stehen.
Wie wird ein 3D-Drucker aufgebaut?
Das sind eine Menge Zutaten – und für den Laien kann der Zusammenbau definitiv viel Mut erfordern. Da für präzise und saubere Ausdrucke eine möglichst stabile Konstruktion erforderlich ist, empfehlen wir Rahmen und Montagen aus beispielsweise Aluminium. Ideal sind außerdem Sets, die keine weiteren Lötarbeiten erfolgen.
Die mechanische Konstruktion besteht dann aus der Rahmenmontage sowie der Installation der X-, Y- und Z-Achsen. Im Anschluss werden Extruder, Hotend und weitere eventuelle Komponenten angebracht. Diese sind am Ende für das Einführen und das Schmelzen des Filaments im Drucker verantwortlich.
Am Schluss werden die Steuerungsplatine und ihre elektronischen Komponenten angebracht – ab hier kann es etwas knifflig werden. Sobald das allerdings geschafft ist, kann der Drucker angeschlossen und die Firmware installiert werden.
Lohnt das im Vergleich zu einem Fertigdrucker?
Die Antwort auf die Frage kommt am Ende ganz auf Ihre Bedürfnisse an. Schaut man nur auf den Preis sind selbstgebaute und mithilfe von Kits erstellte 3D-Drucker wesentlich günstiger als bereits montierte kommerzielle Exemplare. Und das nicht unwesentlich.
Gute und solide Bausätze können bereits für nur wenige hundert, meistens unter 1.000 Euro erworben werden. Sie erfordern allerdings auch mehr Zeit, Mühe, Geschick und Kenntnisse, um einen funktionsfähigen Drucker zu bauen. Wenn Sie jedoch Spaß an technischem Wissen, etwas Fingerfertigkeit und Spaß am Bauen haben, kann ein selbstgebauter 3D-Drucker definitiv die richtige Entscheidung sein.
Wer seinen eigenen handwerklichen Fähigkeiten nicht vertraut oder lieber direkt auf einen funktionstüchtigen Drucker Zugriff haben möchte, für den ist ein Fertigmodul eher geeignet. Hier steigen die Preise allerdings auch gleichzeitig steil an. Die besten momentanen Fertigdrucker – laut Technikportal chip.de – schlagen mit mehreren Tausenden zu Buche, wobei auch günstigere Modelle zwischen 300 und 1.000 Euro fantastische Ergebnisse erzielen.
Hier wird zudem noch ein wenig die Verantwortung abgeschoben – sollte der Drucker nicht funktionieren, greift die Garantie. Bei einem selbstgebauten Produkt addieren sich wesentlich mehr Komplikationen – die mit technischem Wissen vielleicht schnell beseitigt werden können, ohne jedoch schnell alles zu einem Halt bringen können.
Sie kennen sich selbst am besten. Ein Fertigdrucker ist zwar teurer, kommt aber direkt funktionstüchtig. Selbstgebaut ist ein 3D-Drucker unterm Strich günstiger, benötigt aber einiges an Fingerfertigkeiten und Wissen.
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