In Deutschland sind viele auf der Suche nach dem perfekten Haus für sich und ihre Familie. Obwohl Deutschland mit einer Eigentumsquote von gerade einmal 50,4 Prozent (Stand 2020) im europäischen Vergleich weit abgehängt ist, sind Immobilien vor allem von Familien selbst in Zeiten steigender Zinsen nach wie vor sehr gefragt.
Kein Wunder – bedeutet das Eigenheim doch eine ganz besondere Art von Freiheit. Da wäre einmal der Punkt, dass Sie in Ihren eigenen vier Wänden tun und lassen können, was Sie möchten. Vor Umbauten oder kleineren Veränderungen brauchen Sie keine Erlaubnis irgendeines Vermieters. Außerdem stellt die eigene Immobilie auch heute noch eine sehr gute Altersvorsorge dar.
Immerhin zahlen viele Haushalte, die zur Miete wohnen, rund ein Viertel ihres monatlichen Einkommens allein für die Kosten der Unterkunft. Ist Ihre Immobilie aber beim Renteneintritt abbezahlt, sind das Kosten, die Sie im Alter nicht mehr tragen müssen. So können Sie dafür sorgen, dass Ihre Rentenlücke am Ende nicht mehr so spürbar ist und Sie auch mit dem Einkommen, das Ihnen nach dem Arbeitsleben zur Verfügung steht, noch ein gutes Auskommen haben.
Sie haben sich also für ein Eigenheim entschieden, das Haus oder die Wohnung gekauft oder gebaut, und der große Tag des Einzugs rückt langsam näher? Dann wird es Zeit für die ersten Vorbereitungen.
Umzug ins Eigenheim – die Vorbereitung
Vor einem Umzug gibt es immer eine Menge zu tun. Die wichtigsten Punkte haben wir hier einmal für Sie zusammengefasst.
Die alte Wohnung kündigen
Wenn feststeht, wann Sie Ihre neue Immobilie beziehen können, müssen Sie Ihre alte Wohnung kündigen. Beachten Sie dabei die Kündigungsfrist, die in der Regel drei Monate beträgt. Wenn Sie einen Nachmieter präsentieren können, lassen viele Vermieter Sie aber auch gern früher aus Ihrem Vertrag.
Achten Sie bei der Kündigung darauf, dass Sie nicht länger als nötig die doppelte Belastung aus Kosten für Ihr Haus und die Miete für die alte Wohnung tragen müssen. Wenn Sie allerdings in Ihrer neuen Immobilie noch Renovierungs- oder gar Sanierungsarbeiten vornehmen müssen, sollten Sie ausreichend Zeit für die Fertigstellung der Arbeiten einplanen. Andernfalls müssen Sie Ihre alte Wohnung verlassen, und Ihr Eigenheim ist noch nicht ganz fertiggestellt.
Behördengänge
Wenn Sie an Ihrem neu erworbenen Eigenheim bauliche Veränderungen planen, sollten Sie diese vorab mit dem am Ort zuständigen Bauamt besprechen. Im Idealfall sind die Maßnahmen genehmigungsfrei. Absolut sicher können Sie sich da aber nur sein, wenn Sie sich vorher erkundigt haben.
Die restlichen Behördengänge erfolgen nach dem Umzug. Sie müssen sich ummelden, Ihren Fahrzeugschein umschreiben lassen und Stellen, von denen Sie Leistungen beziehen, über den Wohnungswechsel informieren. Familien sollten auf jeden Fall die Familienkasse bei der Agentur für Arbeit benachrichtigen.
Wenn Sie UVG, BAB, BAföG, Wohngeld, Bürgergeld oder eine andere Sozialleistung beziehen, müssen Sie den Leistungsträger ebenfalls informieren. Andernfalls kann eine Rückforderung der nach Ihrem Umzug gezahlten Leistungen drohen.
Auch wenn die Ummeldung beim Einwohnermeldeamt und die Änderung der Kfz-Papiere in der Regel erst nach dem Umzug erfolgen, sollten Sie sich schon vorher um einen Termin bemühen. Je nach Stadt kann es sein, dass es zwei Wochen oder länger dauert, ehe Sie einen Termin bekommen.
Versicherungen anpassen
Einige Versicherungen benötigen lediglich Ihre neue Anschrift. Ihre Rechtsschutzversicherung, die Kfz-Versicherung oder eine Krankenzusatzversicherung beispielsweise. Andere wie die Hausratversicherung oder die Mietrechtsschutzversicherung müssen neu berechnet werden oder haben gar ganz ausgedient.
Dafür benötigen Sie in Ihrem Eigenheim wiederum neue Versicherungen wie die Wohngebäudeversicherung (inkl. Elementarschadenversicherung) beispielsweise. Lassen Sie sich am besten beim Versicherungsmakler Ihres Vertrauens beraten und prüfen Sie bei der Gelegenheit gleich mal die bestehenden Versicherungspolicen, ob nicht an der einen oder anderen Stelle noch Optimierungsbedarf besteht.
Ausmisten
Man muss keine Messi-Wohnung haben, um im Rahmen eines Umzugs auszumisten. Tatsächlich nutzen die meisten Deutschen einen anstehenden Umzug, um sich von Dingen zu trennen, die im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte in irgendeiner Ecke gelandet sind und gar nicht benötigt werden. Sorgen Sie beim Entrümpeln auf jeden Fall dafür, dass nichts in den Umzugskisten landet, was Sie nicht unbedingt in Ihrem neuen Eigenheim benötigen.
Umzug – Planung und Ablauf
Für einen Umzug benötigen Sie auf jeden Fall ausreichend Umzugskartons, einige Helfer und in den meisten Fällen auch einen oder mehrere Umzugswagen. Kartons können Sie in jedem Baumarkt kaufen. Helfer sollten Sie frühzeitig ansprechen, damit diese sich für den Umzugstermin nichts anderes vornehmen.
Gleiches gilt für den Umzugswagen. Diesen reservieren Sie am besten so früh wie möglich. Gerade an Wochenenden sind viele Anbieter bereits längerfristig ausgebucht. Sind diese Punkte erledigt, steigen Sie in die konkrete Planung ein.
Welche Möbel und welche Kisten sollen als erstes transportiert werden und in welchen Raum sollen welche Möbel? Machen Sie am besten einen konkreten Ablaufplan und sprechen Sie diesen am Tag des Umzugs mit den Helfern einmal durch.
Sorgen Sie für ausreichend Kaffee, Getränke und Speisen. Morgens bieten sich belegte Brötchen an, wobei es gut ist, wenn Sie jemanden haben, der die Brötchen für Sie vorbereitet und bestreicht. Mittags kann eine Suppe angeboten werden und am Nachmittag ein Stück Kuchen. Wenn Sie selbst nicht die Zeit haben, die Dinge vorzubereiten, dann klären Sie rechtzeitig ab, wer das für Sie erledigen kann.
Am Umzugstag sollten alle Kisten gepackt und möglichst viele Möbel bereits abgebaut sein. Umso schneller erfolgt dann der tatsächliche Umzug. Wenn Sie neue Möbel für eine nachhaltige Inneneinrichtung bestellt haben, lassen Sie diese am besten erst nach dem Umzug liefern. Am Umzugstag würden diese nur im Weg stehen.
Wenn es zu viel wird – professionelle Hilfe holen
Sie haben nicht so viele Bekannte, Freunde oder Verwandte, die Sie für Ihren Umzug fragen könnten? Die Planung des Umzugs wächst Ihnen über den Kopf und bei dem Gedanken an den Umzugstag bekommen Sie graue Haare? Das ist kein Problem. Überall in Deutschland gibt es zahlreiche Umzugsfirmen, die Ihnen die Arbeit rund um Ihren Umzug ins Eigenheim gern abnehmen.
Sie sollten sich allerdings vorher einen präzisen Kostenvoranschlag geben lassen und sich genau erklären lassen, welche Arbeiten Sie selbst übernehmen können, um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten.
Wenn Sie eine Umzugsfirma in Berlin oder einer anderen Großstadt beauftragen möchten, sollten Sie auch diese frühzeitig kontaktieren. Hier gibt es bei der Frage nach einem freien Termin oft das gleiche Problem wie bei der Leihe eines Umzugswagens.
Fazit
Einen Umzug zu planen und durchzuführen ist gar nicht so schwer, wie es manchmal scheint. Wichtig ist, dass Sie strukturiert und planvoll an die Sache herangehen. Machen Sie sich Checklisten, damit Sie nichts Wichtiges vergessen, und sichern Sie sich frühzeitig die Termine bei Dienstleistern und Behörden.
Sollte Ihnen die Arbeit doch über den Kopf wachsen, können Sie auch Fachleute vom Umzugsunternehmen bei Ihnen vor Ort beauftragen. Diese bieten den Vorteil, dass alle Gegenstände, die von der Umzugsfirma transportiert werden, auch versichert sind.
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