Stromfresser im Haushalt

Die Kosten, die wir für elektrischen Strom aufwenden müssen, steigen seit vielen Jahren und werden für viele Haushalte immer mehr zu einer echten Belastung.

Betrachtet man die Tendenz, dass die Preise für Strom bis auf wenige Schwankungen fast kontinuierlich gestiegen sind und sehr wahrscheinlich in den nächsten Jahren weiter steigen werden, machen sich viele Verbraucher Sorgen darüber, den Strom irgendwann nicht mehr bezahlen zu können.

Um dieser Kostenfalle nicht tatenlos entgegensehen zu müssen, sollte jeder Haushalt anstreben, die steigenden Strompreise mittels sparsamem Umgang mit Strom und ggf. dem Wechsel des Stromanbieters zumindest zu kompensieren. Dazu müssen allerdings erstmal die wahren „Stromfresser“ im Haushalt enttarnt werden. Wie Sie das machen, erklärt unser Ratgeber im Detail.

Stromfresser im Haushalt – Was verbrauchen sie?

Nachfolgend haben wir jene Geräte und Installationen im Haushalt aufgelistet, die allgemein als Stromfresser gelten. Zusätzlich erhalten Sie jeweils ungefähre Angaben zum durchschnittlichen Stromverbrauch der genannten Geräte pro Jahr.

Alte Heizungspumpen

Alte bzw. veraltete Heizungspumpen zählen zu den größten Stromfressern in deutschen Haushalten. Der Stromverbrauch von alten Heizungspumpen kann dabei stark variieren, je nach Modell und Effizienz. Ein grober Durchschnittswert liegt zwischen 200 und 500 kWh pro Jahr.

Herde

Der Stromverbrauch eines Herdes hängt von der Art des Herdes (z. B. Elektro- oder Induktion) sowie der Nutzung ab. Bei einem älteren uneffizienten Elektroherd kann der Verbrauch zwischen 300 und 600 kWh pro Jahr liegen.

Gefrierschränke bzw. Truhen

Ein Gefrierschrank oder eine Gefriertruhe verbraucht in der Regel zwischen 200 und 500 kWh pro Jahr, abhängig von der Größe und Effizienz des Geräts.

Kühlschränke

Ein Kühlschrank verbraucht im Durchschnitt etwa 100 bis 400 kWh pro Jahr, je nach Größe, Effizienzklasse und Nutzung. Die Anschaffung eines moderneren Modells kann leicht 100 kWh oder mehr pro Jahr einsparen.

Beleuchtung

Der Stromverbrauch für die Beleuchtung hängt von der Anzahl und Art der Lampen sowie der Nutzungszeit ab. Eine grobe Schätzung liegt zwischen 100 und 500 kWh pro Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt. Da Energiesparlampen inzwischen gesetzlich vorgeschrieben sind, ergibt sich hier nur ein eingeschränktes Sparpotenzial.

Waschmaschinen

Eine Waschmaschine verbraucht in etwa 100 bis 200 kWh pro Jahr, abhängig von der Effizienzklasse des Geräts und der Nutzungshäufigkeit. Moderne AAA+-Geräte können viel Energie einsparen.

Wäschetrockner

Ein Wäschetrockner kann einen Stromverbrauch von etwa 200 bis 500 kWh pro Jahr aufweisen – abhängig von der Art des Trockners (Abluft-, Kondensations- oder Wärmepumpentrockner) und der Nutzungshäufigkeit. Moderne Wärmepumpentrockner sind meist sparsamer als Kondens- oder Ablufttrockner.

Geschirrspüler

Der Stromverbrauch eines Geschirrspülers liegt in der Regel zwischen 200 und 400 kWh pro Jahr, basierend auf einem durchschnittlichen Haushalt und der Nutzung etwa drei bis viermal pro Woche.

Fernsehgeräte

Der Stromverbrauch eines Fernsehers variiert je nach Größe, Technologie (LCD, LED, OLED) und Nutzung. Im Durchschnitt liegt der Verbrauch zwischen 100 und 300 kWh pro Jahr. OLED-Geräte verbrauchen deutlich weniger Strom als LCD und LED-Fernseher.

PC, Drucker & Zubehör

Der Stromverbrauch von Computern, Druckern und Zubehör hängt sehr stark von der genauen Konfiguration, der Nutzungsdauer und dem Energieeffizienzmodus ab. Eine (sehr) grobe Schätzung liegt zwischen 200 und 500 kWh pro Jahr für einen durchschnittlichen Desktop-PC mit Drucker und dem üblichen Zubehör.

Wichtig zu beachten ist, dass die hier angegebenen Werte nur grobe Schätzungen sein können und die tatsächlichen Verbrauchswerte je nach Gerät, Modell, Effizienzklasse und/oder Nutzung mitunter stark variieren.

So identifizieren Sie Stromfresser im Haushalt

Ein bewusster Umgang mit Energie ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern kann auch Ihre Stromrechnung stark reduzieren. Doch um bewusst mit der Energie umzugehen, muss erst einmal aufgedeckt werden, welche Geräte im Haushalt zu viel Strom verbrauchen. Nachfolgende einige Tipps dazu:

  • Um einen Überblick über Ihren Stromverbrauch zu bekommen, prüfen Sie regelmäßig Ihre Stromrechnungen und nutzen Sie moderne Smart-Meter oder Energie-Monitoring-Systeme. Vergleichen Sie Ihren Stromverbrauch mit bekannten Durchschnittswerten, um potenzielle Stromfresser zu erkennen.
  • Verwenden Sie spezielle Energiemessgeräte, um den Verbrauch einzelner Geräte zu messen. Schließen Sie das Messgerät zwischen Steckdose und Gerät an und lesen Sie den Stromverbrauch ab. Überprüfen Sie regelmäßig die Verbrauchswerte und identifizieren Sie damit Geräte mit hohem Stromverbrauch.
  • Achten Sie auf Geräte, die kontinuierlich Strom verbrauchen, auch wenn sie nicht aktiv genutzt werden – beispielsweise Router, Ladegeräte und Standby-Modi von elektronischen Geräten. Überprüfen Sie auch Geräte mit alten oder ineffizienten Antrieben wie Kühlschränke, Gefriertruhen und alte Heizungspumpen. Identifizieren Sie zudem große Verbraucher wie Heizsysteme, Klimaanlagen, Wäschetrockner und elektrische Warmwasserbereiter. In jedem Fall sollten Sie sich für stromsparende Elektroheizgeräte entscheiden.
  • Optimieren Sie Ihre Verbrauchsgewohnheiten, indem Sie die Standby-Zeiten von Geräten reduzieren, energieeffiziente Kochmethoden nutzen und Ihre Kleidung bei niedrigeren Temperaturen waschen. Tauschen Sie ineffiziente Modelle gegen energieeffiziente Geräte mit einem hohen Energielabel aus und investieren Sie in LED-Leuchten.
  • Ein bewusster Umgang mit Strom im Alltag kann ebenfalls helfen, den Verbrauch zu reduzieren. Schalten Sie z. B. das Licht aus, wenn Sie einen Raum verlassen, und ziehen Sie Steckerleisten mit Ein-/Aus-Schaltern in Betracht, um Standby-Stromverbrauch zu vermeiden.

Fazit

Statistiken zeigen, dass nahezu jeder Haushalt in Deutschland durchschnittlich 20 bis 30 % Strom einsparen könnte, wenn nur wenigen Tipps bzgl. der Ausstattung im Haushalt und des Umgangs mit elektrischer Energie beachtet werden würden.

Bevor dies jedoch möglich ist, müssen erst einmal die Haupt-Stromfresser im Haushalt identifiziert werden. Sie bieten den größten Hebel zum Ansetzen und damit das größte Einsparpotenzial. Mit den hier vorgestellten Tipps sollte Ihnen das problemlos gelingen.

Foto: ©Tobias Kaltenbach / stock adobe

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